Nach einigen Hotel-Experimenten ist jetzt eine Wohnresidenz entstanden.
Man muss schon staunen, sagt ein Leser am Telefon, da nimmt ein wagemutiger Investor 20 Millionen Euro in die Hand und schafft hier ein Wunderland. Kaum zu glauben. Er will in der Zeitung nicht genannt sein, denn manche Leute glauben noch, Parteischule sei etwas Verwerfliches gewesen. Stimmt nicht. Zu Tausenden sind Männer und Frauen hier in die Lehren von Marx, Engels und Lenin eingewiesen worden. Wer wenigstens irgendwo Kaufhallenleiter oder Tierparkdirektor
werden wollte, tat gut daran, den Abschluss zumindest eines Grundkurses in seine Bewerbungsunterlagen zu legen.
„Die Bezirksparteischule wurde zunächst ein ‘Best Western’ Hotel, danach stand sie lange leer und wurde dann C) eine Wohnresidenz mit Gastronomie und Spa“ schreibt Gisela Mallkowsky aus der Langen Straße in Hörlitz. Dass kann als verkürzte Variante so stehen bleiben. Die Privatisierungs-Schlagzeilen der frühen 1990er Jahre sind verblasst. Klaus Reiter aus dem Cottbuser Eschenweg berichtet: „Ich bin kein Genosse gewesen, aber die Parteischule war im ehemaligen Bezirk Cottbus
sehr bekannt. Nur wer hier in der Michail Iwanowitsch Kalinin Parteischmiede war, konnte nach Abschluß eine Führungsposition übernehmen. Die ältesten Gebäudeteile stammen aus den 30ern. Auf dem 16 000 Quadratmeter großen Gelände entstand 1950 die Schulungseinrichtung für den politischen Nachwuchs. Nach der Wende übernahm die Kette Best Western dieses als Hotel. Ab 2011 stand das Objekt leer. 2015 wurde der Vertrag unterschrieben und der Umbau zur Seniorenwohnresidenz begann.“
Berichte über das Leben und Lernen in der SED-Schule müssen wir unseren Lesern leider schuldig bleiben.
Weitere Beiträge über das historische Cottbus finden Sie hier!
Schreibe einen Kommentar