Eine Illustration zu Fontanes launigen Texten.
Ob es sowas gab im Spreewald, fragt Yvonne Schlieber. Wir wissen es nicht, und auch Fontane, zudessen Text das Motiv im Niederlausitz-Jahrbuch gestellt wurde, ahnt es nicht. Immerhin passt die Zeichnung in sein Jahrhundert und bedient die Neugier, die der große Feuilletonist, dessen 200. Geburtstag wir kommendes Jahr feiern, für den Spreewald weckte.
Arno Schulz mailte uns: „Es sind Angehörige des Brandenburgischen Jägerbataillon Nr.3 abgebildet. Das wurde aus dem 1744 gegründeten Jägerbataillon am 14. April 1821 abgetrennt und kann nicht in den Siebenjährigen Krieg verwickelt gewesen sein; auch die Bewaffnung ist bereits moderner. Ab 1827 war es in Lübben stationiert und erhielt am 4. Juli 1860 den Zusatz ‘Brandenburgisches Jäger Bat.’ Die Jäger wurden zu zahlreichen Kriegseinsätzen herangezogen. 1918 kehrte der Rest nach Lübben zurück und wurde demobilisiert. Ich vermute, es handelt sich auf dem Bild um eine Felddienstübung, denn unter scharfen Beschuss würde sich kein Soldat ohne Deckung diese Art Gleitschuhe anziehen.“
Renate Brinke aus der Hagenwerderstraße in Cottbus staunt: „Ich schaue auf die letzte Seite und mein erster Gedanke: Oh, die VP übt. Die trugen doch in meiner Kindheit auch solche Tschakos. Aber der Adler zeigt: Es handelt sich also um Kaiserliche, die ein bisschen Krieg
spielen.“ Johannes Remenz weiß: „Es handelt sich um einen Holzstich nach Vorlage des Künstlers Ernst Hosang (1848-1919). Das Bild zeigt eine Felddienstübung aus der wilhelminischen Zeit (1894): Schupos auf Schlittschuhen.“
Reinhard Lecher aus Kolkwitz hat die drei Möglichkeiten gründlich analysiert. „A entfällt, weil die Bewaffnung und die Gefechtsordnung unter F.II. eine ganz andere war. B) Der Erste Spreewald-Tonfilm der 20iger Jahre? Ich habe solch einen Film noch nie gesehen! Bleibt C. Auch da stimmt nicht alles, aber ein interessantes Bild ist es schon! Ich verbleibe mit freundlichen Grüßen für einen schönen 2. Advent.“
Auch Rainer Höhne aus der Spremberger Straße in Welzow hat sich für „eine Übung auf Schlittschuhen im Spreewald“ entschieden. „Soldaten auf dem zugefrorenen Kanal im Kampf um eine hölzerne Brücke.“ Ebenso entschieden sich Knut Noack aus Lauchhammer und weitere Leser, aber es tippten auch mehrere auf A oder B.
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