Demonstrationen in Drebkau

Demonstration im Glasmacherstädtchen Drebkau, wo immer gut gefeiert wurde.

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Demonstriert wurde hier wohl vor gut 60 Jahren. Der „Ex-Drebkauer“ Dieter Buddrus schreibt: „Der Fotograf steht, für die damalige Zeit politisch korrekt, mit dem Rücken zur Kirche. Selbst die jüngsten der abgebildeten Marschteilnehmer dürften inzwischen älter als 85 Jahre sein. Die Nutzung der Geschäfte in dieser Straße hat sich oft geändert. Links neben dem Konsum war mindestens 30 Jahre lang die Sparkasse. Danach wurden da Haare geschnitten. Welche ein Geschäftswandel! Das Haus handelte Besteck- und Metallwaren, dann war da ein privater Drogeriemarkt, bis die großen Ketten kamen. Aus einen beliebten Textilladen wurde später die Stadtbibliothek. Aber bekanntlich waren schon 2012 viele Mitarbeiter des SPIEGEL öffentlich stolz darauf, nicht ein einziges Buch zu besitzen. Dann gab es dort in der Straße etwa ab 1980 ein beliebtes Kaffee, zugleich Eisdiele. Und die Apotheke weiter hinten war und ist Institution in Drebkau. Das Gebäude ganz hinten ist auch schon einige Jahre Geschichte. Es sorgte gegenüber vom Rathaus über 100 Jahre für einen kleinen Knickversatz der Hauptstraße. Zwei der abgebildeten Gebäude neben der Apotheke waren bald nach der Aufnahme nur noch Ruinen.“

 

 

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Klaus Reiter aus Cottbus fügt an: „Wir sind in Drebkau an der Kreuzung Rathausstraße / Haagstraße mitten in der Stadt. Stellplatz der Demo war in der Schlossstraße Richtung Laubst. Dann bewegte sich der Zug Richtung Volkshaus (ist, glaube ich, 2020 abgebrannt). Da wurde ausgiebig gefeiert und es gab zum Tanz Kaffee und Kuchen. War man zum Tanz in Drebkau, musste man rechtzeitig weg, um der Prügelei aus dem Weg zu gehen. In der abgebildeten Straße befanden sich ein Kino, Fleischer, Bäcker, Textilladen und eine Gaststätte. Beliebt war auch ganz vorn ein Kaffee mit Eisdiele.“
Manfred Gnida vom Weinberg aus Spremberg sah das Bild schon 2020 und las die Lösung von Anni Balke. Er schreibt: „Der 1.Mai wurde in der DDR, trotz unterschiedlicher Meinungen und Ansichten, gern gefeiert. Veranstaltungen machten ihn zum Erlebnis. Dieser Zug marschiert in Drebkau zwischen Rathaus und Kirche. Viele Geschäfte gibt es heute dort nicht mehr und und auch viele Gebäude nicht. Schmunzeln musste über den durstigen Ort ‘Saufdrauke’, aber einen Grund für den Namen wird es schon geben.
Auf die Kalender-Bescherung dürfen sich Ernst Fritsche, Klaus Reiter und Dieter Buddrus freuen.

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