Fritz Rolke führte bekannten und beliebten Lebensmittelladen / „Kaupe“ heiratete Tochter Brunhilde

Wie erwartet, hat unser doppeltes Rätselbild viele Erinnerungen geweckt. So wie Günther Eberhardt aus Cottbus gaben viele Leser die richtige Antwort: „Der Buchstabe ist B – die Bahnhofstraße.“ Und er schreibt dazu: „Bei dem Feinkost-Laden handelt es sich um den der Familie Rolke. Das kleinere Foto erinnerte mich an meinen früheren Studienkumpel. Ganz links ist der Sohn Peter Rolke gut zu erkennen. 1958 begannen wir unser Studium an der HfE Ilmenau. Später trennten sich unsere Wege aufgrund verschiedener Fachrichtungen. Der berufliche Weg führte Peter zu verschiedenen Auslandseinsätzen, mich wieder nach Cottbus. Nach nur wenigen Jahren kam es bei einer Dienstfahrt im Ausland zu einem Verkehrsunfall, in dessen Folge Peter starb. In meinen Erinnerungen wird er stets der kluge, symphatische, freundliche und aufgeschlossene Bursche bleiben.“
Und auch weitere Familienmitglieder wurden erkannt, so von Christian Baumeister: „Fritz Rolke war ein bekannter, geachteter und kompetenter Geschäftsmann. Er betrieb damals ein relativ großes Lebensmittelgeschäft. Zu seiner Tätigkeit gehörte nicht nur der ‘Dienst am Kunden’, er gab im Rahmen der Berufsausbildung Wissen und Erfahrungen an viele junge Menschen weiter. Erinnert sei nur an Herbert Scholz, der die Kaufhalle Süd, Pieckstraße, und später die Kaufhalle Forster Straße leitete.
Fritz Rolke war als Kommissionshändler ein verlässlicher, wenn auch nicht unkomplizierter und kritischer Vertragspartner des damaligen HO-Kreisbetriebes.
Nach der Schließung seines Geschäftes wirkte er noch einige Jahre im Verwaltungsbereich der ‘Gaststätten- und Hotelorganisation Cottbus’ auf dem Gebiet des Kommissionshandels mit. Dass dieser Betrieb an der Ostsee für seine Mitarbeiter Urlaubseinrichtungen bauen konnte, daran hatte Fritz Rolke mit seinen ‘Beziehungen’ einen großen Anteil.“
Rudolpf Theissig erkannte: „Ich selbst bin mit dem Sohn Wolfgang von der zweiten Klasse bis zum Abitur (‘46-’57) in eine Klasse gegangen. Es ist der zweite Junge rechts neben seinem Vater.“
Und auch die junge Frau vor Fritz Rolke ist den Cottbusern vertraut. Georg Müller mailte: „Im Vordergrund steht Tochter Brunhilde. Das stadtbekannte Geschäft zeichnete sich insbesondere dadurch aus, dass der Chef persönlich auf Einkaufstour ging, vornehmlich nach Burg/Spreewald, um so den direkten Weg vom Erzeuger zum Verbraucher herzustellen. Jedenfalls wusste jeder Cottbuser von diesem Laden, und natürlich auch ein junger Journalist, dessen Weg von zu Hause in die Redaktionsstube direkt längs der Bahnhofstraße vorgezeichnet war. Da muss sich wohl zwischen diesem Hans-Joachim Schulze, dem späteren Sportreporter, und der Kaufmannstochter eine zarte Beziehung angebahnt haben. Kaupe, so sein Spitzname, hatte nicht nur Augen fürs Spreewaldgemüse. Nach einigem Hin und Her verabredete man sich zur Klosterkirche: die beiden über die Ohren Verliebten heirateten im Juli 1955. Sie schlossen damals den Bund fürs Leben, im wahrsten Sinne des Wortes. Der hält bis heute.“
Isolde Hüsges ging mit Brunhilde in eine Klasse und schreibt: „Viele Waren, die als Mangelware galten, bekam man noch bei Rolkes. Tochter Brunhilde war dort sehr oft an der Seite ihrer Eltern emsig und fleißig tätig. Sie war ihren Eltern eine große Unterstützung. Nebenan war damals die Lausitzer Rundschau. Zur anderen Seite von Rolkes war eine ganz kleine, sehr schmale Buchhandlung und dann die Bäckerei Schwärzel. Nebenan befindet sich jetzt der Eingang zur Werner-Passage.“
Vom Buchhandel Richter erzählen auch weitere Leser. Das Geschäft schloss 1973. Der erwähnte Bäckerladen ist heute ein Durchgang. Gewonnen hat Christian Baumeister, Cottbus.