Forst: Städtischer Schlachthof in der Gubener Straße, wurde im Jahr 1888 eingeweiht

damals110910 fo„Am Montag war Schlachtetag“ / Das Gebäude des Städtischen Schlachthofes wurde vor über 120 Jahren erbaut
Thomas Methe schrieb uns: „Das aktuelle Rätselbild zeigt den Schlachthof in Forst. Der Schlachthof war in der Gubener Straße, Alsenstraße. Heute ist der Schlachthof nicht mehr in Betrieb. Er steht schon etliche Jahre still. Die große Fläche des ehemaligen Schlachthofes mit den Gebäuden ist seit Jahren in einem verlassenen, unschönen, nichtgenutzen Zustand. Früher wurden auf dem Schlachthof Tiere wie zum Beispiel Kühe und Schweine geschlachtet und später für den Verkauf genutzt. Es wurden auch geschlachtete Tiere importiert und exportiert. In der Nähe fließt die Neiße, auch der Grenzübergang nach Polen ist nicht weit vom ehemaligen Schlachthof, sowie das Dorf Sacro. Auch nicht weit enfernt ist das 1892 bestehende Forster Krankenhaus sowie der Forster Hauptfriedhof.“
Viola Schiemenz teilte uns per Postkarte mit: „Unser heute gesuchtes Rätselbild ist der Städtische Schlachthof, eingeweiht am 14. 08. 1888, mit einem damaligen Kostenaufwand von 237 000 Mark. Er ist im Norden der Stadt, begrenzt von der Gubener- und Alsenstraße. Die Gesamtfläche beträgt 17 738 Quatradmeter. Alle Gebäude sind im Ziegelrohbau errichtet. In den Jahren 1905/06 erfolgte der Bau des Kühlhauses mit dazugehörigem Maschinenhaus.“
Annemarie Krause berichtet: Über das abgebildete Bild könnte ich viel erzählen, aber ich werde mich auf meine Kindheitserinnerungen aus den Jahren 1930 bis 1938 beschränken. Es handelt sich um den alten Forster Schlachthof. Dorthin wurde im oben genannten Zeitraum von den Forster selbstständigen Fleischereibetrieben das lebende Vieh gebracht. Am Montag war dann Schlachtetag.Und zwar in dem Gebäude, dass in der Bildmitte zu sehen ist.Gegenüber links im flachen Gebäude waren die Rinder und Kälber bis zur Schlachtung untergebracht. Im Hintergrund waren die Stallungen für die zu schlachtenden Schweine. Rechts im Bild waren zum Teil Kühltruhen, die den Fleischern zur Verfügung standen. Manche hatten in ihrem eigenen Haus noch keinen eigenen Kühlraum und schafften im Sommer die Ware abends in die Kühlräume des Schlachthofs. Es gab etwa 68 Fleischereibetriebe in Forst. 16 allein im Stadtteil Berge.
Erhard Graf schrieb uns:
„Ich kann bestätigen, dass es sich hierbei um den städtischen Schlachthof handelt. Er wurde in dne Jahren 1887/88 erbaut und ist im Norden der Stadt, gebrenzt von der Gubener und Alsenstraße. Die Gebäude sind alle im Ziegelvollbau errichtet. Im Jahr 1927 hat er durch einen Kühlhallenerweiterungsbau mit Schaffung einer Gefrieranlage die notwendige Ergänzung erfahren.
Die Ausrüstung des ­Trichinenschauamts und Laboratorium bakteriologische Milchuntersuchungen war vorhanden. So hatte die Schlachthofanlage mit nur geringen Erweiterungen ihren Zweck bei Kriegsende genügt. Die Kriegsschäden waren nicht erheblich, so konnte der Betrieb bei dem geringen verbliebenen Viehbestand wieder aufgenommen werden. Nach der Wende wurde der Betrieb geschlossen und eine Wiedereröffnung ist offenbar nicht mehr zu erwarten“.