Idyllische Lubst mitten durch Guben / Kolorierte Zeichnung offenbar nach Fotografien / Geburtshaus entdeckt.
Ernst Dieter Karpinski freute sich wie viele weitere Leser über die herrliche Zeichnung und sandte gleich ein Foto aus heutiger Zeit mit: „Dieses Bild ist von der Lubstbrücke (Crossner Tor) zu den Bergen mit Friedrichs Höhe rechts und der Landwirtschaftsschule links im Bild gemalt worden. Unterhalb der Berge ist die kleine Kahnbaustelle zu sehen (alles verschwunden), wo ich in dem Haus mit den zwei Giebelfenstern an der Lubst das Licht der Welt erblickte. Wo rechts an der Lubst noch Häuser stehen, sind heute nur noch die unteren Grundmauern von den Häusern des Kastaniengrabens zu sehen.“
Frank Richter sandte gleich acht Ansichtskarten mit ähnlichem Motiv und schreibt: „Die Zeichnung entspricht einer Postkarte, gelaufen 1900. Es handelt sich wahrscheinlich eher um ein handkoloriertes Foto, da es auch andere Postkarten mit gleichem Motiv in Schwarzweiß gibt.
Auf einer dieser Postkarten hatte der Absender einen Pfeil auf den Schornstein links zugefügt mit der Bemerkung, dass er jetzt in dieser Brauerei arbeitet. Hinten rechts befindet sich die Friedrichshöhe und darunter die Schreiberschen Wiesen, später der Spiel- und Sportplatz.“
Przemyslaw Tokarek mailt aus Gubin: „Der Zeichner war an der Lubis, heute polnische Seite. Der Standort könnte in einem Kahn oder am Ufer sein. Das ist der Teil die Crossener Vorstadt. Wir sehen links Schreibers Weg (heute Doktor Kunick Straße) entlang der Lubis zum Hindenburg Platz (heute König Boleslaw Chrobry Platz), auch die Schreiberschen Wiesen und oben den Schornstein der Genossenschafts-Brauerei. Das war 1925 eine von drei Brauereien in Guben. Hier baute man große und kleine Kähne, also war auch hier die Kahnbaustelle. Weiter an der Lubis waren die zwei Brücken. Sie verbanden Schreibers- und Schemelsweg mit Kastaniengraben und Wilhelmsplatz.
Rechts oben war das Restaurant Friedrichshöhe. Ein schönes Gebäude aus roten Ziegeln. Es hat den Krieg überdauert, wurde aber leider zurückgebaut. Tadeusz Firlej hat dieses Restaurant fotografiert und in einem Buch seines Sohnes Florian, ‘Guben der Jahre 1945-1976 in Fotos’ veröffentlicht. In der Beilage der Gubener Zeitung 1/1933 steht geschrieben: ‘Ab 1933 wurde der Hindenburgplatz wie ebenfalls bekannt, durch die NSDAP und ihre Gliederungen für Aufmärsche, Paraden und Kundgebungen genutzt.’ Vor 1990 wurde der Platz ‘Plac Wdziecznosci’ (Ort der Dankbarkeit) genannt. Hier haben die Feierlichkeiten am 1. Mai stattgefunden. Als Kind war ich zu solch einer Feier auf dem Platz und erinnere mich an ein Denkmal mit rotem Stern. Heute können sich Gubiner und Gubener hier erholen.“
Weitere Beiträge über das historische Guben und das Umland finden Sie hier!