Cottbus: Das Kaiserliche Postamt am Berliner Platz

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Das Kaiserliche Postamt am Berliner Platz. Lösung C war richtig

Postamt wurde aufgestockt / Ein Teil ist erhalten. 
So leicht, wie die große Zahl der Zuschriften vermuten lässt, war die Lösung nicht. Warum, notiert Diethard Schulz auf seiner Karte: „Das imposante Gebäude für das Kaiserliche Postamt stand am zentralen Berliner Platz in Cottbus. Es ist ca. 1888/91 entstanden. Bereits Ende des 17. Jahrhunderts hatte Cottbus eine Poststation, die sich in der heutigen Spremberger Straße gegenüber der Schlosskirche befand.“ Genauer geht darauf Klaus Herold ein. Er mailt: „Erste Anfänge gab es schon 1876 in zwei Häusern, welche einer Witwe, Frau Berg, gehörten. Die Telegrafenstation befand sich unter der Adresse Berliner Platz 3, sie wurde später der Post angegliedert. Auf dem schönen Foto sehen wir noch den Telegrafen-Turm mit Haube. Das Gebäude der Post war zunächst zweigeschossig und wurde 1914 um eine Etage aufgestockt. Der südliche Teil des Baukörpers existiert noch heute. Die Treppenanlage und Teile des Kellers stammen noch aus der Kaiserzeit. Das Gebäude wurde 1945 schwer zerstört und 1951 nach Aufbauarbeiten wieder eröffnet. Im nördlichen Bereich befand sich ursprünglich das Hotel ‘Weißes Roß’, welches ebenfalls schwer zerstört wurde. Dort entstand der Post-Neubau; dieser wurde 1957 eröffnet.“
Erfreut über die Suche im Internet mailt M. Handrack: „Der Turm des Postamtes hat doch diese Drähte / Leitungen. Und das hatte ich schon mal in einer Ausgabe vom Märkischen Boten gesehen und mich daran erinnert! Und siehe da, die Lösung finde ich ohne lang rumzurätseln auf Eurer Seite.“
Für Ursula Blumentritt war die farbige Zeichnung eine Erinnerung an die Kriegsjahre. „Zu meiner Schulzeit, 30 Jahre nach Entstehen der Zeichnung, war dort die Post, und an die kleinen Häuser links daneben kann ich mich auch erinnern. In einem davon praktizierte damals der in Cottbus bekannte Dr. Fischer. Und neben anderen Wohnhäusern war auch eine bekannte Bäckerei und Konditorei zu finden.“
Zum Postamt notiert Joachim Skorna: „Das Postamt war ein bemerkenswerter Orientierungspunkt im Zentrum der Stadt. Rechts daneben stand das schon einige Male erwähnte Hotel ‘Weißes Roß’. Links neben dem Postamt standen Häuser bekannter Cottbuser Bürger. Meines Wissens sind Elemente des Postamtes auch im jetzigen Gebäude erhalten.“
Georg Müller merkt an: „das schöne Rätselbild führt zur Westseite des Berliner Platzes nahe des Luckauer Tores. 1875 kaufte hier die Postverwaltung das Grundstück Berliner Platz 3, so entstand ein architektonisch hervorragendes Bauwerk in der Luckauer Vorstadt im unverkennbaren Stil der Neurenaissance. Am 22. Juni 1891 öffnete mit begleitetem regen Kundenzuspruch erstmals deren neue Schalterhalle.
Der bekannte Zungenbrecher und Tourismusgag mit dem Cottbuser Postkutscher ist nun inzwischen schon so etwa anderthalb Jahrhunderte alt.“

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