Handelsstraße durchs Wohnviertel / Zuckerstraße trennt große Stadtteile von Spremberg / Neue Straßen
Das letztes Rätselbild war offensichtlich ein harte Nuss. Dabei ist auf dem Foto eine geschichtlich wichtige Trasse zu sehen. Und deren Name macht dem Motiv mit dem Schnee alle Ehre – eine „gezuckerte“ Straße! Unser treuer Leser Dieter Herrmann hat gemeinsam mit dem Einsender des Bildes, Willi Gürnth, folgende Fakten zusammengetragen. Am Telefon erzählt Dieter Herrmann: „Das Bild zeigt einen Teil der Zu­ckerstraße an der Ecke Bergmannsweg. Die Zuckerstraße war eine alte Handelsstraße, die Breslau und Leipzig verband. Vor allem der in Breslau hergestellte Zucker wurde zu den Messen in Leipzig gebracht und dort angepriesen und auch verkauft.
Der Fotograf Willi Gürnth stand auf der linken Straßenseite an der Ecke ‘Goldener Löwe’ und Zuckerstraße. Die erkennbaren Säulen der Toreinfahrt gibt es nicht mehr, auch das Gebäude wurde umgebaut. Die große Tanne müsste noch stehen.
Die Zuckerstraße trennt das Gebiet Heinrichsfeld (rechte Seite) und Kochsdorf (linke Seite). Die verlängerte Zucker- straße, also der Bergmannsweg, trennt das Gebiet Heinrichsfeld und Pulsberg.
Auf dem rechten Bildrand ganz hinten befand sich einst der Hof von Bauer Belka.
Auf beiden Seiten der Zuckerstraße sind die Häuser fast völlig neu entstanden, und auch der Pfefferweg und Salzweg entstanden mit dem Ausbau der Wohngegend. Beide Straßen sind auf dem Bild aber nicht erkennbar. Das Bild müsste etwa um 1960 entstanden sein.“
Ursula Hadlatz teilte uns mit: „Diese herrliche Winteraufnahme ist in Spremberg die Zu­ckerstraße. Auf dieser Straße bin ich immer zur Arbeit gefahren, denn ich wohnte in Pulsberg. Meine Mutter wohnte später auch in der Zuckerstraße. In dem Haus vorn rechts wohnt Familie Dippe, dahinter wohnt Familie Kehlbach. In dem Haus, das man dahinter sieht, wohnte Familie Belka.“
Larissa Gensmann mailte uns: „In der vorigen Woche habe ich mit Freude ein altes Bild aus der Zuckerstraße in Spremberg gesehen. Deutlich zu erkennen ist das Haus der Familie Dippe. Im Hintergrund ist das Haus der Familie Belka zu sehen, was jetzt verkauft wurde und zurzeit modernisiert wird. Die Aufnahme entstand, als noch nicht die vielen neuen Häuschen standen. Die Zuckerstraße ist eine beliebte Wohngegend – ruhig und doch zentrumsnah. Es war eine alte Handelsstraße, auf der mit Pferdewagen Säcke mit Zucker transportiert wurden, daher auch der Name. Heute hat man die Nebenstraßen nach Gewürzen benannt, so der Salzweg, der Pfefferweg, Zimtweg und demnächst auch der Lavendelweg.“