Eine schwierige Rätselaufgabe haben wir unseren Lesern mit dem Gutshaus im einstigen Stradow gestellt. Der Ort Stradow musste 1983 dem Braunkohle-Bergbau weichen. Das imposante Gebäude, dass auf der Postkarte vor dem Zweiten Weltkrieg abgelichtet wurde, gehörte einst den Herren von Seydel. Gepachtet hatte das Haus Theodor Wahlers. Die Brüder des Herrn von Seydel besaßen auch die Gutshäuser von Radeweise und Gosda. Nach 1945 wurde das Haus umgebaut und renoviert. Die einst herrschaftlichen Räume wurden neu aufgeteilt und in mehrere Wohnungen umgestaltet. Vor allem flüchtenden Familien aus Schlesien fanden hier ein neues Zuhause. Auch das Gemeindebüro war in diesem Gebäude untergebracht.
Die Herrschaften betraten das Haus über eine Freitreppe, von dort kam man in eine große Diele, von der verschiedene Zimmer abzweigten. Der Eingang für das Dienstpersonal befand sich rechts unten neben der Freitreppe und führte in die Wirtschaftsräume, deren Fenster auf dem Bild noch deutlich sichtbar sind.
Der Gutshof mit seinen unzähligen Tieren war vor allem für die Kinder ein Eldorado.
Als Wahrzeichen und Wappen ihres Ortes haben die Stradower aber nicht dieses Gutshaus gewählt, sondern die heute noch bekanntere Kirche, die im 12. Jahrhundert erbaut wurde.
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