Herzschlagfinale und Sieg im letzten Spiel. Energie gewann in Berlin und spielt wieder Profifußball. 3. Liga!
Der Jubel der Jungs mit Trainer Pele Wollitz erinnerte an große Geyer-Irrgang-Zeiten, wenn auch Insidern der „Ede“ von damals in großen Stunden eher cool in Erinnerung blieb. Ganz zu schweigen von Dieter Krein, dem Präsidenten der kernigen Sprüche. Ja, die Mannschaft hat sich diese Meisterschaft in harter, zuletzt hochkonzentrierter Arbeit redlich verdient. Glückwunsch! Die Niederlausitz darf wieder stolz auf ihren Fußball blicken. Und das vor allem, dieses Glück im mobilisierenden WIR-Gefühl, hatte der erstaunlich ruhige Präsident Sebastian Lemke offenbar seit seinem Amtsantritt im Fokus stiller Arbeit. Der Verein wurde nicht nur Meister der Regionalliga, er genas auch wirtschaftlich wie mental und weiß eine große, feste Fangemeinde hinter sich. Aus ihr selbst wuchs der junge Präsident hervor – aus jener Meute, die in den zwei Jahrzehnten zuvor per Dauerkarte in Heim- und Auswärtsspielen in guten wie in schlechten Zeiten die Fangesänge intonierte. „Liebe kennt keine Liga“, weiß Rockpoet Alexander Knappe, und so fühlt wohl auch Lemke. Sein wirtschaftliches Zuhause hat er in einem Cottbuser Handelshof, der aus einer Finsterwalder Handwerks-Einkaufsgenossenschaft hervorging. Heute sind da 100 Mitarbeiter und versorgen die Wirtschaft mit Stahl und anderen Werkstoffen. Lemke ist ihr Geschäftsführer und Mitgesellschafter. Er kletterte unternehmerisch von der Kreisklasse bis in die Profiliga, immer mit heftig schlagendem Fußballherz. Beides wieder gut und inspirierend zusammenzubringen – die heimatliche Region und den Fußball, war sein Traum, der sich nun erfüllt. Nein, Sebastian Lemke hüpft nicht enthemmt in Freudesprüngen durchs Stadion oder gar über den Altmarkt. Er werde, sagte er Reportern in Berlin, den Erfolg genießen und „einfach in sich rein lächeln.“ So agiert wohl einer, der planvoll zum Ziel kam und auf gutem Weg weiter will – wissend, dass dies ein holpriger bleibt. J.H.
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