„Frö-hö-liche Weihnacht überall…“ trällert es durch diese Tage. Überall? „Voraussichtlich ja“, antwortet das Stadt-Internet auf die Frage, ob am 3. und 4. Advent die Geschäfte offen haben. Voraussichtlich. Vielleicht auch nein, sagen manche.
Auf jeden Fall richten sich die großen Händler auf guten Umsatz ein. Der LausitzPark hat an den beiden noch verbleibenden Adventsonntagen ab 13 Uhr Kindespiele vorbereitet, lädt Chöre zum Gesang unter der Sternenkuppel ein und lässt den Weihnachtsmann schon mal Freude verbreiten. Fröhliche Weihnachten auch unter vielen, vielen Herrnhut-Sternen in der Cottbuser Innenstadt. Die Weihnachtsmarkt-Euphorie, die vor Jahren mal keimte, als gar Hoteliers auf Weihnachtsmarkt-Tourismus nach Cottbus hofften, ist allerdings verebbt. Anderswo, vor allem in Sachsen und Thüringen, gibt es kaum noch Parkplätze für Besucherbusse. Schöne Städte, die ganz und gar in Weihnachtszauber tauchen, sind, auch wenn es nach Corona an Marktleuten mangelt, selbst im kühlen deutschen Norden längst touristischer Hit jeder Adventszeit. In Cottbus scheitert das schon daran, dass die aufgehübschten Buden den wunderbaren Giebeln und Geschäften auf dem Altmarkt und in der Sprem ihre dunkle Kehrseite zuwenden. Es hat den Anschein, als würden sich fester Einzelhandel und Markt nicht mögen. Oder fehlt nur noch immer die Idee, wie sich das kreativ arrangieren ließe, das Erlebnis Weihnachtsstadt Cottbus? Tja, nun fehlt es auch noch an Strom, die Traditionspyramide drehen und die Sterne schon trübnachmittags leuchten zu lassen. Armes Cottbus. Andere Orte lassen sich den vorweihnachtlichen Glanz nicht verscholzen.
Wie auch immer: Unsere Niederlausitz bietet schöne Orte und Ereignisse, diesen besonders langen Advent zu genießen. Bei Lichterfesten in Vororten und Dörfern, in und an den Kulturhäusern, in liebevoll geschmückten Geschäften an allen Wochentagen und an diesem Sonntagnachmittag vielerorts. Voraussichtlich – ja. J.H.
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