Die Branitzer Parkläufer haben ihren 60. Jubiläumslauf nochmal absagen müssen. Er war im Oktober geplant und fand mit vielen, vielen Anmeldungen sehr guten Zuspruch. Als zweiter Anlauf war nun der 27. März vorgesehen, aber auch das Datum liegt noch knapp im Lockdown. Nun wollen die Läufer am vielleicht viel zu heißen 14. August starten. Zu ihrem 60. Lauf. Welch eine schöne Tradition, die nun in dieses Jammertal trudelt.
Und so ist es ja überall: im Handel, im Handwerk, in der Gastronomie, in Kultur und Kunst und eben auch im Sport. Leider sogar im Sport. Denn der ist ja günstigenfalls ein Faktor, der dem Virus paroli bieten kann. Stabile Gesundheit durch viel Bewegung an frischer Luft zieht jeder gute Therapeut allen vagen Pharma-Keulen vor.
Wie gut, dass nun endlich die Sportplatztore wenigstens für die Kids geöffnet werden. 20 Fußballer unter 14 Jahren dürfen wieder kicken, Übungsleiter und Betreuer werden nicht angerechnet. Verschwitzt müssen die Jungs nach dem Training schnellstens nach Hause und sich dort duschen, weil das schon wieder verboten ist im Vereinsheim. Dabei bieten die meisten Plätze heute so großzügige Sanitäranlagen, dass bei derart vereinzeltem Training auch die Hygiene nicht zu kurz kommen müsste.
Auch solch ein Detail zeigt das Dilemma von Unsicherheit bis Ratlosigkeit in den verantwortlichen Etagen. Jede Eröffnungsnachricht wird durch eine Fülle von steif formulierter Gebots- und Verbots-Bürokratie fast widerwärtig ins Negative gepresst.
Immerhin: Brandenburg zeigt mit der 200er Notbremse Mut. Halten wir alle dem Seenland die Daumen. Dort sind die Inzidenzsorgen noch am größten. Aber auch anderswo kann Corona schnell durchschlagen, wenn sich Nachlässigkeit einschleicht. Geht ein Kreis über 200, knallt die Notbremse fürs ganze Land. Halten wir’s also sportlich und laufen mit Abstand besseren Zeiten entgegen. J.H.
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