Neuer OB setzt auf Uni und die Wirtschaft:
Cottbus (hnr.). Holger Kelch lässt keinen Zweifel aufkommen: Er will das Erste Amt der Stadt nicht ruhig und bedächtig angehen, sondern Visionen umsetzen. Lautstark wurde das den Beiwohnern seiner Inthronisation bewusst, als das Philharmonische Orchester den Saal des Stadthauses stürmte. Mit „Raiders March“ gab der Amerikaner Evan Christ als Dirigent den Schwung vor. Unterdessen stellte der OB seinen persönlichen Mitarbeiter Henry Crescini vor, geborener Venezuelaner, der vier aktive Sprachen ins Rathausgeschäft einbringt. Signale der Weltoffenheit einer wieder wachsenden Stadt mit starker Uni.
Nach der Vereidigung kündigte Kelch an: „Wundern Sie sich nicht, wenn in Cottbus Staub aufgewirbelt wird. Es könnte an den neuen Besen liegen.“ Er meinte sich selbst und einige neue Chefs in Firmen und Einrichtungen. Er sei, fuhr er fort, auf Kritik gefasst, denn in Deutschland sei es üblich, dass „jeder User die kommunalen Verwaltungen ungestraft als Ansammlung von Volltrotteln bezeichnen darf.“ Und weiter: „Ich wünsche mir aber Kritik, die sich einbringt, die Vorschläge macht und Lösungen zeigt.“ An die Stadtverordneten gewandt, deren Mehrheit nach wie vor aus dem rot-roten Lager kommt, sagte er: „Und dieses Prinzip des Denkens in Lösungen wünsche ich mir auch mit Ihnen.“
Zum Empfang gab’s, wie einst bei der Einführung von Karin Rätzel, Sekt und Laugenbrezel.