Bei Kollisionen immer die Polizei und den Jäger benachrichtigen
Region (MB/trz). Die Tage werden kürzer, die Sichtverhältnisse schlechter: Und dann steigt für Autofahrer im Herbst auch noch das Risiko, mit einem Tier zu kollidieren. Vor allem dämmerungsaktive Rehe oder Igel kreuzen oft die Fahrbahn. Typische Punkte sind wenig befahrene Straßen, Wälder oder Übergänge zwischen Feld und Wald. Sichtet ein Autofahrer ein Reh, sollte er sofort die Geschwindigkeit drosseln, das Fernlicht ausmachen und nach weiteren Tieren Ausschau halten, denn Rehe sind meist in Gruppen unterwegs.
Um die Kollision mit einem großen Tier zu verhindern, heißt es mit voller Kraft und konsequent die Bremse durchzutreten. Mit modernen Systemen wie ABS sind Autos genau hierfür ausgelegt und bleiben lenkbar. Beim Ausweichmanöver bleibt der Blick auf die Lücke, nicht auf das Hindernis gerichtet. Bei kleineren Tieren wie Hase, Igel oder Fuchs wird die bewusste Kollision empfohlen, wenn Bremsen oder Ausweichen nicht möglich ist. Denn Bäume, Gegenverkehr und Straßengräben stellen hier die weitaus größere Gefahr für Leib und Leben dar.
Bei einem Wildunfall müssen laut Straßenverkehrsordnung (StVO) nach dem Absichern der Unfallstelle Polizei und der zuständige Jagdaufseher informiert werden. Dieser stellt dann eine Bescheinigung über den Unfall zur Schadensregulierung bei der Versicherung aus. Wichtig: Oft sind Unfälle mit anderen Tieren wie Vögeln, Haus- und Nutztieren nicht gedeckt. Thiess Johannssen von den Itzehoer Versicherungen: „Wir empfehlen Autofahrern eine Kasko-Versicherung, die nicht nur für Schäden durch Haarwild beschränkt ist, sondern auch für Schäden durch Tiere sämtlicher Art aufkommt.“
In der Niederlausitz sind vor allem Straßenabschnitte in den großen Waldgebieten stark gefährdet. Das gilt beispielsweise für die B 168 von Turnow nach Lieberose, die B 320 von Lieberose nach Guben sowie die Landstraße von Schenkendöbern nach Tauer. Erhöhte Vorsicht ist auch auf der Ortsverbindung von Spremberg nach Welzow durch die Bergbaufolgelandschaft geboten. Auch auf der B 156 zwischen Spremberg und Graustein kommt es häufiger zu Wildunfällen als anderswo. Besonders betroffen sich auch neugebaute Straße. Dort kann es eine ganze Weile dauern, bis sich das Wild an die neuen Verhältnisse gewöhnt hat.
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