Fressen statt spritzen funktioniert mit Fressfeinden auch im Freiland:
Region (MB). Der Einsatz von sogenannten Nützlingen ist weit verbreitet. Dabei greifen Gärtner erfolgreich in biologische Prozesse ein. Denn für jedes Tier gibt es auch einen Gegenspieler. Schlupfwespen, verschiedene Raubmilbenarten sowie andere Gäste werden auf Frühlingsblühern, Beet- und Balkonpflanzen und auch Stauden entlassen, die sich von den unerwünschten Schädlingen, ihren Eiern oder Larven ernähren. So kann man Blattläuse, Thripse und Weiße Fliege in Schach halten. Die winzigen Tiere sind mit dem bloßen Auge kaum zu erkennen, 25 000 Stück davon passen in eine Dose. Sie kommen von spezialisierten Züchtern, die sie zum Teil unter Laborbedingungen vermehren und verkaufen. Die Nützlinge gehen weder auf Mensch noch Haustier über und befallen auch keine Lebensmittel. Wenn es auf der Pflanze keine Schädlinge gibt, von denen sie sich ernähren können, verhungern sie einfach. Werden Pflanzen mit ihren natürlichen Fressfeinden bekämpft, macht das die Verwendung von chemischen Pflanzenschutzmitteln oftmals überflüssig oder verringert den Einsatz erheblich. Immer mehr Hobbygärtner setzen Nützlinge für ihre Pflanzen ein und so die Umwelt schonen. Allerdings ist die Wirkung im Freiland selten so effektiv wie unter kontrollierten Bedingungen im modernen Gewächshaus. Etwa bei Starkregen oder heißem Wetter lässt der Nutzen nach. Dennoch ist es ein Versuch wert: Nützlinge können bei Händlern für biologischen Pflanzenschutz bestellt werden.
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