Letzter Kohlezug ist der Anfang einer neuen Landschaftsgestaltung, die Vorfreude weckt:
Cottbus (mk). Einen Tag vor Heiligabend fuhr der letzte Kohlezug aus dem Tagebau Cottbus-Nord. Planmäßig wurde dieser Tagebau somit außer Betrieb genommen. Dieser Tag ist jedoch keinesfalls als das Einläuten des Endes der Kohleförderung in der Lausitz zu verstehen, gibt Hartmuth Zeiß, Vorstandsvorsitzender der Vattenfall Europe Mining AG und Vattenfall Europe Generation AG, zu bedenken. „Im Lausitzer Revier läuten diese Glocken noch lange nicht“, ist er sich sicher und fügt hinzu: „Wohlstand und Wertschöpfung in der Lausitz wird nicht zuletzt durch unser Geschäft erhalten“. Der Vorstandsvorsitzende erklärt, dass der Tagebau vielen
Menschen auch ihre Heimat genommen hat, gleichzeitig aber auch die Möglichkeit eröffnet hat, hier zu bleiben. Die hier nun entstehende Landschaft mit dem Cottbuser Ostsee als Kern wird nicht allein für Cottbus sondern für die gesamte Region eine Bereicherung sein, kündigt Hartmuth Zeiß an. Auch Brandenburgs Wirtschaftsminister Albrecht Gerber betont, dass die planmäßige Außerbetriebnahme des Tagebaus vor den Cottbuser Stadttoren kein Abschied von der Lausitzer Braunkohle ist. Vielmehr wird hier nun ein neues Kapitel aufgeschlagen. „Die Lausitz wird erneut beweisen, dass sie eine Meisterin des Strukturwandels ist“, sagt der Minister. Zudem ist er sich sicher, dass das kommende Wasser, die Geschichte der Grube nicht hinwegspülen wird. Auch der Tagebauleiter Dietmar Junker blickt mit Vorfreude in die Zukunft: „Aus einer Vision wird nun Wirklichkeit“. Die Flutung des größten künstlichen Sees Brandenburgs mit Spreewasser soll im Winter 2018/2019 beginnen.
Die Verabschiedung des letzten Kohlezuges war dabei nicht nur eine Zäsur für den Tagebau Cottbus-Nord und die Lausitz. Mit diesem Tagebau schließt auch der letzte Tagebau in Deutschland, in dem Züge noch direkt von einem Kohlebagger beladen wurden und aus der Grube das Kraftwerk ansteuerten.
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