
Als Ur-Ur-Oma das ABC erlernte…
Vor 112 Jahren zu Ostern wurde Elschen Paulick aus der Sachsendorfer Straße, damals im Volksmund „Eisenbahnerstraße“ genannt, in der neuen Gemeindeschule zu Ströbitz eingeschult. Auch all ihre fünf Kinder besuchten die „Neue Schule“, wie sie fortan kurz hieß. Später wurde ihr Enkel Erhard hier eingeschult; es war nun die 3. Polytechnische Oberschule (POS). Nun sind es die Ur-Ur-Enkelkinder Nele und Lias (als ABC-Schütze), die die familiäre Schultradition in der Evangelischen Grundschule fortsetzen.Ein neues Kleidchen mit Rüschen und Schürzchen gab es damals zur Einschulung, und in der Schultasche befand sich eine Schiefertafel mit Schwamm u. Läppchen, das heute durch die Löschtaste am Computer ersetzt wird.

Vieles hat sich mit der Zeit geändert, aber die Zuckertüte blieb aktuell, ist vielleicht etwas gewachsen, wie die Kinder allesamt auch.Am 20. April 1912 war Baubeginn für diese Neuen Schule, am 4. November 1912 war Einweihung. Die Kinder kamen im Jahr darauf zur Osterzeit. Erster Rektor war Wilhelm Nevoigt. Er hatte ein Herz für Kinder. Mit dem Gemeinderat setzte er sich mit ganzer Kraft für den Schulneubau ein.
Ein aktueller Bericht vom Landesamt für Denkmalschutz stellt heute fest: „Die ehemalige Gemeindeschule in der Ströbitzer Schulstraße besitzt städtebauliche Bedeutung.“ Ein Ensemble aus Schulbau, Turnhalle (auch als Aula genutzt) und Dienstwohnhaus war etwas Einmaliges. Nach Zwischenphasen des Umbaus und der Sanierung wurde am 2. September 2000 die Evangelische Grundschule eingeweiht, die erste in Süd-Brandenburg. Bischof Dr. Gottfried Forck (1923-96) wurde Namensgeber. Die Feier zum 25. Schuljubiläum war schon am Ende des vergangenen Schuljahres.
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