Cottbus: Geschäftige Vielfalt im Stadt-Süden

160910_ga_sachsendorf
Der Gelsenkirchener Platz am „Sachsendorfer Zelt“ ist gleichermaßen Treffpunkt und Verkehrsknotenpunkt für die derzeit etwa 11 500 Einwohner des Stadtteils im Süden Foto: bw

Gewerbe und Handel im Stadtteil Sachsendorf bieten hier Bewährtes und Neues

Cottbus (bw). Drei große Stadtteile bilden den südlichen Rand von Cottbus. Das sind die ehemaligen Dörfer Sachsendorf und Madlow sowie Groß Gaglow und Gallinchen. Sachsendorf-Madlow wurde nach 1975 mit der Aufnahme des regulären Betriebes im Kraftwerk Jänschwalde zum bedeutendsten Wohnquartier für viele Arbeiter, Zugezogene, die Cottbus zur Großstadt machten und natürlich auch junge Familien, die in der Bauwirtschaft, Tuchindustrie und vielen Verwaltungseinrichtungen tätig waren. Heute hat Sachsendorf-Madlow mit etwa 11500 Einwohnern nach Stadtumbau, Rückbau und vielen Wegzügen wieder ein eigenes Stadtteilleben aufzuweisen. Am 17. September 1975 konnte der Grundstein für 12500 Wohnungen und etwa 32000 Einwohner gelegt werden. Bereits vier Monate später zogen die ersten 32 Mieter in die heutige Gelsenkirchener Allee/Ecke Turower Straße ein. Auf einer bebauten Fläche von mehr als 130 Hektar entstand mit den Wohnungen auch eine Infrastruktur, die teilweise bis heute zur Attraktivität dieses Wohngebietes beiträgt. Mehrere Schulen, Kindergärten und Verkaufseinrichtungen waren dabei ebenso zu finden wie Arztpraxen, Außenstellen der Stadtverwaltung und gastronomische Einrichtungen. Auffallend ist das elfgeschossige dreiflügelige Hochhaus in der Hagenwerdaer Straße, das im Jahr 1980 den nördlichen Teil des Wohngebietes markierte. Geburtenrückgänge, massiver Einwohnerschwund und das Ansteigen der Arbeitslosigkeit bedeuteten für Sachendorf nach 1990 einen überdurchschnittlichen Leerstand und erforderten mit dem Abriss ganzer Straßenzüge entscheidende städtebauliche Veränderungen. Allein in den Jahren 2000 bis 2010 wurden über 4000 Wohnungen „rückgebaut“, mehrere Hochhäuser verschwanden, einzelne Wohn- blöcke wurden saniert beziehungsweise mit veränderten Grundrissen umgebaut. Im Jahr 2001 fand im Rahmen des IBA-Projektes „Stadtumbau“ die Einweihung des „Sachsendorfer Zeltes“ auf dem Gelsenkirchener Platz statt. Nachdem im Juni 2013 dieser Platz zum zentralen Umsteigepunkt für Straßenbahn und Stadtbus ausgebaut wurde, treffen sich die Sachsendorfer hier beim Einkaufen, zum Stadtteilfest oder auch nur auf einen Bummel durch ihren Kiez.
Sachsendorf ist wieder zu einem lebenswerten Ort des Wohnens und der Begegnung geworden. Gemeinsam doppelt stark ist die Süd-Apotheke, die es hier bereits seit 1978 in dier Thierbacher Straße gibt. Seit 2009 gehört auch die Ahorn-Apotheke dazu, so dass die Versorgung in Sachsaendorf gesichert ist.