Dampfgarer macht Empfang der Stadt beinahe den Garaus

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Zum Eintrag in die Ehrenchronik lädt der Vorsitzende der Cottbuser Stadtverordnetenversammlung, Reinhard Drogla (l.) folgende engagierte Bürger ein: Tabea Neels trug sich für ihre verstorbene Mutter Rica Neels ein, die den Veranstaltungsbereich der Stadt nachhaltig geprägt hat und nun postum dafür geehrt wurde. Marcel Linge wurde für sein Engagement mit der Gründerwerkstatt „Zukunft Lausitz“ gedankt. Für seine Verdienste rund um sein Handwerk sowie als Mitbegründer des Bürgervereins Sandow konnte sich Fleischermeister Reinhard Gerber in die Chronik eintragen. Maurermeister Friedrich Koch prägte das Stadtbild mit und ist Mitbegründer der Bauinnung. Herbert und sein Sohn Frank Lehmann lassen im Stadtteilmuseum Gallinchen Regionalgeschichte lebendig werden (v.l.) Fotos: M.K.

Cottbus empfängt 800 Gäste / Stadthalle musste Mittwoch evakuiert werden.

Cottbus (MB). Das Cottbus auch im neuen Jahr mit Volldampf vorauseilen möchte, wurde bereits nach den ersten Minuten des Neujahrsempfangs in der Stadthalle klar. Ein Dampfgarer löste am Mittwoch Alarm aus, sodass alle 800 Gäste kurzzeitig die feierliche Veranstaltung verlassen mussten. Als alle wieder Platz nehmen, ergreift der Ministerpräsident Diemar Woidke das Wort. Er beschwört den neuen Gemeinsinn der Lausitz als wichtigste Basis für die Zukunft der Region. Vor allem gemeinsam mit Sachsen wolle Brandenburg ein unbequemer Parter der Bundesregierung bleiben. Zudem erklärte er, dass Cottbus als Herz und Motor der Lausitz, die Region wieder mehr führen müsse. Das Zeug habe die Stadt dazu. Bezüglich der gescheiterten Kreisreform lässt er sich gerne von besseren Lösungen überzeugen. Viel Beifall erntete der Cottbuser Oberbürgermeister, als er zu Beginn erklärte, dass die Stadt tolerant und gesetzestreu bleiben werde. Gleiches werde aber von allen erwartet, die hier leben und ihr Auskommen wollen. Zugleich formulierte er eine Wunschliste für die Landes- und Bundesregierung: Sonderkonditionen und weniger Bürokratie für die Lausitz um Unternehmer anzulocken, eine bessere Infrastruktur, der Breitbandausbau, mehr Investition in die BTU Cottbus- Senftenberg oder die Errichtung von Bundesbehörden in der Lausitz, die gut bezahlte Arbeitsplätze bringen. Zur Energiepolitik richtete er folgende Worte an die künftige Bundesregierung: „Wenn ihr uns die Kohle nehmt, dann müsst ihr uns Kohle geben. Und das für viele viele Jahre – so wie wir euch verlässlich mit Strom aus Braunkohle versorgt haben“. Im Jahr 2017 haben sich in Cottbus fünf Unternehmen neu angesiedelt und 150 Arbeitsplätze geschaffen. 600 Arbeitsplätze fallen demnächst durch das Abschalten zweier Kraftwerksblöcke in Jänschwalde weg, verdeutlicht Holger Kelch, wie mühsam es ist, Arbeitsplätze zu schaffen. In der Zukunft setzt die Stadt verstärkt auf E-Mobilität und eine „Digitale City Cottbus“. „Brandenburg kann das IT-Tüpfelchen Brandenburgs werden“, hofft der Oberbürgermeister. Der Cottbuser Ostsee bleibt das wichtigste Entwicklungsvorhaben. Vom Altmarkt bis zum See werden große Chancen für ein neues Stadtquartier gesehen. Neben dieser Achse ist auch die städtebauliche Verdichtung der Stadt wichtig. Eine allerletzte Chance gibt der Oberbürgermeister dem Investor des Einkaufszentrums Stadtpromenade.
Er erklärt: „Für die Stadtpromenade dürfte es jetzt zumindest aus meiner Sicht der allerdings letzte Anlauf sein, auf den unsere Fachbereiche ihre Kapazitäten konzentrieren“. Umgebaut wird der Postparkplatz. Beim Umbau des Oberkirchplatzes und der Brückensanierung am Stadion der Freundschaft hofft der Rathauschef auf reges Firmeninteresse.