Das berufliche Glück liegt so nahe.
Peitz (hnr.). Elias konnte sich mit dem Tischler-Praktikum nicht anfreunden und lernt jetzt das Schlosserhandwerk, Antonia hat sich fürs Verwaltungsfach beworben, Lara war vom Praktikum in der Knappschaft begeistert und Jonas entschied sich für die Altenpflege. Sie alle stecken grad in der 10. Klasse der Oberschule Peitzer Land, und auch Nelly und Lona, der erst seit zwei Jahren in Deutschland lebt, wissen in der 9. Klasse nach ersten Praktika, wo’s hingehen könnte: Sie möchte Hebamme werden, er Mechatroniker. „Na das sieht ja gut aus in dieser Vielfalt“, freute sich Dr. Dietmar Woidke, „da wünsche ich mir nur noch Lehrer- und Polizisten-Anwärter.“ Entspanntes Finale einer sehr gut vorbereiteten Päsentations- und Gesprächsrunde mit dem Brandenburger Ministerpräsidenten. Direktorin Marlies During und ihr Team leisten im Zusammenwirken mit der örtlichen Wirtschaft viel, um, wie Fachlehrer Tobias Kahl formulierte, den Schülern der Sekundarstufe zu zeigen, wie nahe ihr berufliches Glück liegt. “Unser Ziel ist es, der Region künftige Fachkräfte zu geben“, sagte der Lehrer.
Rektorin Marlies During erklärt: „Wenn die Wirtschaft will, dass wir gut vorbereitete Schüler liefern, muss sie auch etwas dafür tun.“ In dieser Hinsicht habe mit der schon jahrelangen Zusammenarbeit mit dem Teichgut „eine neue Ära begonnen.“ Sonst sei es schwer, ganze Klassen in Firmen zu führen oder gar dort schulen zu lassen. Der neue „Peitzer Wirtschaftsrat“ aus mehreren Firmen gebe Hilfe, aber das reicht nicht. Ministerpräsident Woidke regt hier zu Vernetzungen im Handwerk an, denn das Handwerk ist der aktivste Ausbilder. In einer Präsentation zeigten die Schüler ihre Arbeitserfolge aus dem Praktikum im Gallinchener Ausbildungszentrum der Handwerkskammer. Und sie wussten genau zu formulieren, welche Art der Arbeit ihnen ganz persönlich nicht zusagte, welche andere dafür umso mehr. „Eine ganz wichtige Sache“, so Woidke, „denn wir haben im Land ein Fünftel aller Jugendlichen, die ihre Lehre nach kurzer Zeit abbrechen, um eine andere zu beginnen. Das ist verlorene Zeit.“ Er zeigte gute Chancen für alle Oberschüler auf. Es gibt etwa 3000 Ausbildungsgänge im Land. Zudem bedeute der Meisterabschluss im Handwerk in Brandenburg zugleich die Hochschulreife. Dirk hat von der Peitzer Oberschule nach der 10. Klasse gleich den Schritt zur Cottbuser Fontane-Gesamtschule gewagt und steht jetzt vor dem Abitur. Petro hat im 4. Lehrjahr grad seine Prüfungsarbeit bei der LEAG geschrieben und ist zuversichtlich.
Das darf er sein. Dietmar Woidke spricht von der Braunkohle mit viel Zuversicht: „Ich bin überzeugt, bei sachlicher und ehrlicher Diskussion erkennen alle – wir brauchen die Kohle. Aus der Versorgungssicherheit werden wir nicht fahrlässig aussteigen.“ Für junge Peitzer ist das doppelt bedeutsam. Sie haben das Kraftwerk und dort auch den Schwerpunkt ihrer Karpfenproduktion.
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