Der Kraftfahrzeugmechanikermeister Ingo Chmell feiert Jubiläum
Cottbus/Krieschow (mk). An seiner Bürotür des Honda-Autohauses in der Cottbuser Schillerstraße steht der Schriftzug „Kontor“ und auf der Hofwand davor zeigen zwei riesige Foto-Wandgemälde die Erfindung des Automobiles im Jahr 1886 in Untertürkheim bei Daimler sowie die erste Fließbandproduktion der Automobilfertigung bei Ford im Jahr 1913.
Der Kfz-Mechanikermeister Ingo Chmell ist von Kindesbeinen an fasziniert von Autos. Bereits mit 12 Jahren hat er in der häuslichen Werkstatt seines Vaters in Limberg mit Hand angelegt. Mit 24 Jahren erfüllte er sich einen Traum, der seinem Vater aufgrund eines Schicksalsschlages verwehrt blieb – die Selbstständigkeit. 25 Jahre ist es her, als Ingo Chmell in Limberg mit einer kleinen Werkstatt auf dem heimischen Grundstück als Ein-Mann-Betrieb startete. Er erinnert sich noch gut, wie er von den Nachbarn Flächen mieten musste, um Stellflächen zu gewinnen. Stetig wuchs die Mitarbeiterzahl. Neben der Handwerksarbeit wurde auf den Handel mit Jahreswagen gesetzt. Im Jahr 1995 startete der Umzug in das Krieschower Gewerbegebiet. Ein Jahr später erfolgte die Unterzeichnung des Vertrages mit Honda – einer Marke die der Handwerksmeister seit 20 Jahren treu geblieben ist.
1997/98 wurde an diesem Standort erneut investiert. Direktannahme, Waschanlage und ein moderner Ausstellungsraum entstanden. Später folgte der Verkauf von Motorrädern, Motorrollern, Rasenmähern, Motorhacken oder Wasserpumpen des weltweit größten Motorenherstellers. 2002 juckte es dem Autoliebhaber erneut in den Fingern. In der Cottbuser Schillerstraße erwarb er ein äußerst
geschichtsträchtiges Grundstück. Dort, wo einst die erste preußische Opel-Niederlassung für Aufsehen sorgte, investierte er in das verfallene Grundstück. Mit dem kompletten Serviceprofil wurde ein 2. Standort eröffnet. Hier war es möglich, eine hochmoderne Motorradwerkstatt einzurichten. Dabei ist es nicht allein die Bürotür mit dem Schriftzug „Kontor“ sondern vor allem auch das Büro selbst, dass der Unternehmer im Stile der Kaiserzeit restaurieren ließ. Historisches zu bewahren und dennoch neue Wege zu gehen, ist das Credo des Handwerkers. Aus dem Ein-Mann-Betrieb von einst ist heute ein Familienunternehmen entstanden, welches 23 Mitarbeitern Arbeit bietet. Ehefrau Susan Chmell kümmert sich um die Buchführung und Tochter Jessica möchte das Unternehmen eines Tages übernehmen, sodass die Nachfolge und somit die Unternehmenszukunft bereits gesichert scheint, freut sich Ingo Chmell. Auch in der kommenden Zeit will der Unternehmer in seine Standorte investieren. Übrigens: Auch seinem Sohn hat er das „Autogen“ vererbt. Niclas Chmell studiert Maschinenbau mit der Richtung Fahrzeugtechnik und schließt derzeit seinen Master bei Volkswagen in Wolfsburg ab.
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