LMBV plant Dichtungswand am Speicherbecken „Lohsa II“.
Spremberg (sr). Für die Spremberger ist die „braune Spree“ ein Dauerproblem. Aus diesem Grund war das Interesse besonders groß, als am 15. September das Bürgerforum „Klare Spree“ einlud. Die Spremberger und allen voran das Aktionsbündnis Klare Spree e.V., hatten die Möglichkeit mit Sven Radigk (LMBV), Dr. Thomas Koch (Förderverein Wasser-Cluster-Lausitz e.V.) und Umweltminister Axel Vogel ins Gespräch zu treten.
Spremberg ist besonders von der sogenannten Verockerung und der damit verbundenen rostbraunen Färbung der Spree betroffen. Wie Minister Vogel herausstellt, ist das Problem aber nicht nur ein ästhetisches, sondern „hat einen unmittelbaren Einfluss auf den Tourismus und auf wirtschaftliche Entwicklung.“
Die Verschmutzung der Spree mit dem Eisenhydroxid ist eine Folge des Braunkohlebergbaus. Durch diesen wurde das Grundwasser stark abgesenkt. Aufgrund von Oxidationsprozessen verwitterten die Eisensulfide und ließen wasserlösliches Eisen und Sulfat entstehen. Seit der Betriebseinstellung der Tagebaue Spreetal, Burghammer, Lohsa und Scheibe und dem damit verbundenen Grundwasserwiederanstieg werden die Eisen- und Schwefelverbindungen ausgeschwemmt und gelangen so in die Spree.
Die LMBV unternahm bereits zahlreiche kurz- und mittelfristige Maßnahmen im Spremberger Umland, die vor allem auf flussnahe Abfangmaßnahmen (durch Brunnen, Gräben oder Drainagen) und Wasserbehandlungsanlagen beruhen.
Eine Langfristige Lösung soll nun mit dem Bau einer 7 Kilometer langen Dichtwand am Speicherbecken „Lohsa II“ entstehen. Von dort wird besonders viel Eisen in die Spree gespült. Mit der Dichtwand soll der Eisengehalt in der Spremberger Spree von derzeit 4 bis 8 mg/L auf 1,8 mg/L gesenkt werden – erst ab 2 mg/L wird der Eisengehalt im Gewässer sichtbar. Läuft alles nach dem „Fahrplan“ der LMBV könnte der Bau 2027 beginnen. 2038 könnte die Spree bei Spremberg wieder klarer sein.
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