Dies sind die Wochen stiller Feiern der 30er Jubiläen – auch der Verlag dieser Zeitung besteht seit drei Jahrzehnten / Signale eines erneuten Strukturwandels wecken wieder Enthusiasmus in der Lausitz: Aus Tradition und Innovation wachsen Chancen
Region (hnr.) In drei Jahrzehnten seit dem Tag der deutschen Wirtschafts- und Währungsunion haben sich das Gesicht der Lausitz und das Leben der Menschen grundlegend verändert. Unter den Bedingungen einer freien sozialen Marktwirtschaft und mit den Vorteilen einer europäischen Union entfalteten sich Politik, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft in einer 1990 nur schwer vorstellbaren Weise. Städte und Dörfer in der Lausitz haben sich, politisch klug gelenkt, durch die Kraft der Unternehmen und den Fleiß der Menschen vorteilhaft verändert. Tausende Unternehmen, große wie kleine, haben 30 Jahre – manchmal sogar mehr, spätere Gründer auch etwas weniger – Anteil daran.
Der andere Verlag
Jubiläumsfeiern sind diesen Sommer wegen der Virus-Pandemie ausgefallen. Umso mehr gilt den erfolgreichen Unternehmern und ihren motivierten Mitarbeitern Dank und Anerkennung. Vielfach war das schon Thema in dieser Zeitung, deren Verlag selbst den 1. Juli als Geburtstag begeht.
Am 1. 7.1990, einem Sonntag, die kam erste Ausgabe des „Cottbuser General-Anzeigers“, der einzigen je in der DDR (die, stetig bremsend, noch bis zum 2.10.1990 existierte) erschienenen privaten Tageszeitung. Aus ihr ging im Juni 1991 „Der Märkische Bote“, zeitweise zweimal wöchentlich kostenlos in alle Haushalte getragen, hervor. Das neue, andere Blatt war vom Beginn an Partner der regionalen Wirtschaft in Cottbus und Spree-Neiße, später auch im Seenland. Die Werbekunden profitieren bis heute und auch künftig von der hohen Akzeptanz einer sauber redigierten, heimatverbundenen Zeitung mit skandalfreien Spalten. Seit der Gründung begleitet der Verlag fördernd Vereine, war 14 Jahre lang Betreiber der Regionalfrequenz 107,2 vom BB Radio, betrieb das Presse-Café DoppelDeck mit seinem legendären Talk-Format „PolitPiano“, gibt Buchreihen, Journale und Kalender heraus und bietet aktuell eine Reiseprogramm an. Der CGA-Verlag und seine Geschäftspartner sind für den Strukturwandel gerüstet, der mit dem Kohleausstiegsgesetz im Sommer in seine entscheidende Phase trat. Nach 30 grandiosen Jahren des Wachstums in Handwerk und Gewerbe steht wieder Lust auf neuen Anfang auf der Tagesordnung.
Zu neuen Bildzeichen
Der SPIEGEL bezeichnete unlängst die F 60 bei Lichterfelde, den liegenden Eifelturm der Lausitz, als Wahrzeichen des Anthropozäns, des klimaverändernden Neumenschen. Die F 60 ist Museum, die Innovationsregion plant und baut neue Markenzeichen. „Studenten statt Kohlebagger“ postuliert etwa das Carl-Thiem-Klinikum Cottbus. Bis zu 2.000 neue Stellen, darunter rund 70 Professuren, bringt der Strukturwandel dem Klinikum durch die Einrichtung der medizinischen Fakultät. Das 70 Millionen Euro teure Gaskraftwerk am Stadtrand wird ein weiteres Bildzeichen, nahe dabei der 19 Quadratkilometer große Ostsee, die Gründerzentren in Cottbus und Spremberg, der längst florierende Hafen in Senftenberg, die leichte Werkstoff-Produktion in Schwarzheide. Mittel und Ideen gilt es jetzt zu bündeln. Die Wirtschaftsregion Lausitz (WRL) GmbH und die Innovationsregion Lausitz (iRL) GmbH unterzeichneten dafür im Juni eine Kooperationsvereinbarung. IHK-Präsident Peter Kopf: „Neue Geschäftsfelder sind zu finden, weiterer Schwerpunkt ist unsere Unterstützung von Unternehmensansiedlungen. Der Strukturwandel ist unternehmerisch zu stemmen, nur gemeinsames Management und Finanzierung der Maßnahmen führt zum Erfolg.“ Weiter auf Seite II
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