Gärtnereien bieten Erika und Chrysanthemen für die letzten Wochen bis zum Totensonntag
Region. Nirgends kommt der Herbst bunter daher, als auf unseren Niederlausitzer Friedhöfen. Die Kastanien-, Linden- oder Eschenblätter fallen herab und haben kaum Zeit, sich dem Boden anzuschmiegen, da werden sie schon aufgeharkt und beiseite geräumt. Doch es kommen neue, immer neue, noch wochenlang von oben. Derweil ist die Saisonbepflanzung nach einem wiederum trockenen Sommer verblüht, und so nehmen die Schnittblumen in den Steckvasen zu. Die halten sich jetzt in der Kühle der Nacht und der Milde des Tages lange. Bis zu 15 Vasen lassen sich auf einer Grabstelle, keineswegs neu beerdigt, zählen. Die Aufmerksamkeit für die hingegangenen Lieben ist groß, die Freude an schönen, würdigen Grabstellen auch. Jedenfalls auf Friedhöfen jener Orte, die auch in lebendigen Angelegenheiten gut funktionieren.
Wer sich Zeit nehmen will für ganz entspannende Spaziergänge, ist gerade jetzt im Herbst auf historischen Friedhöfen gerade richtig.
Wochentags wird er dort den Fleiß der Menschen beobachten können. Es gibt jetzt nichts zu gießen, aber umso mehr zu harken. Und wer will, kann auch schon den immergrünen Hecken die angemessene Form geben.
Gärtnereien und Wochenmärkte bieten für ein relativ kurzes Intermezzo – in einem Monat ist Totensonntag, und die Gräber werden bedeckt – viel Pflanzgut an. Vor allem sind das Erika-(Heidekraut) Töpfe in kräftigen Rottönen oder auch weiß. Andere Farben lassen sich durch Chrysanthemen in ihren Zwergformen oder durch immergrüne Zwerge mit prallem Beerenschmuck erzielen.
Wer eine Grabstelle mit etwas mehr Platz pflegt, kann sich jetzt auch schon Gedanken über das Erscheinungsbild im Frühjahr machen. Es ist die richtige Zeit, Blumenzwiebeln zu stecken. Immer gut geeignet sind als Grabschmuck Schneeglöckchen, von denen es ja außerordentlich viele Sorten gibt. Aber Raritäten sind für den Friedhof (auch wegen des Diebstahls, der leider um sich greift) nicht geeignet. Robuste Sorten tun’s auch, und die in schönen Tümpeln gesteckt, geben vor flachen Koniferen guten Kontrast.
Etwas tiefer in die Erde kommen Narzissen und Tulpen, am besten in Pflanzkörben, damit man die Zwiebeln nach dem Verblühen wieder herausnehmen kann, denn der Platz auf deM Grab ist eng.
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