Schipkau rüstet sich für Großprojekt
Senftenberg & Seenland | Von CGA Verlag | 20. Januar 2017
Auch tief verschneit präsentiert sich die Schipkauer Schillerstraße mit ihrer einladenden Geschäftszeile als attraktives Ziel, das nicht nur von den Schipkauern gern genutzt wird Foto: T. Richter-Z.
2017 stehen zahlreiche Baumaßnahmen an / Hörlitz besonders betroffen
Schipkau (trz). 2017 wird ein Jahr, in der Bürgermeister Klaus Prietzel und seine Verwaltung mal zeigen können, was wirklich in ihnen steckt. Warum? „Weil vor uns das bislang größte Vorhaben während meiner Amtszeit liegt“, erklärt das Gemeindeoberhaupt, das sich seit 2010 in Amt und Würden befindet. Für insgesamt 1,8 Millionen Euro sollen im Ortsteil Hörlitz mehrere Straßen ausgebaut werden. Betroffen sind im Einzelnen die Schipkauer Straße, die Schulstraße, die Ernst-Thälmann-Straße sowie die Gartenstraße, wobei letztere unter der Ägide des Wasser- und Abwasserverbandes Lausitz (WAL) gebaut wird. „Eine richtig sportliche Herausforderung“, findet Klaus Prietzel, der in seiner Freizeit auch als Kicker für den SV Askania Schipkau, dessen erste Männermannschaft immerhin in der Kreisoberliga Südbrandenburg spielt, aufläuft.
Bereits im Frühjahr soll es losgehen, aller Voraussicht nach mit der Schulstraße. Im kommenden Jahr sollen alle Straßen vollendet sein. Die Erreichbarkeit der Anlieger und insbesondere der dortigen Gewerbetreibenden sei jederzeit gegeben, versichert Prietzel.

Haitam Albesch, Müslüm Güler und Habib Koc (v.l.n.r.) sind das Team bei Mac´s Döner in Schipkau. Viele Schipkauer schätzen den schnellen und freundlichen Imbiss. Neben Döner gibt es hier auch Pizza Foto: Denis Kettlitz
Mehr Einwohner
Apropos Hörlitz: Der Ort zwischen Lausitzring und Senftenberg hatte in den vergangenen zwölf Monaten den größten Einwohnerzuwachs in der Gemeinde. Fünf Babys wurden dort geboren, 26 neue Einwohner konnten begrüßt werden. Aktuell sind 933 Bürger in Hörlitz gemeldet. Ohnehin verweisen die Schipkauer bereits seit mehreren Jahren auf stabile Einwohnerzahlen. Und die könnten 2017 weiter ansteigen. Denn für neue Einfamilienhäuser liegen schon jetzt zehn Bauanträge vor. Zum Vergleich: Im Jahr 2016 sind in Schipkau 15 neue Eigenheime entstanden. Freies Bauland werde langsam knapp. Aber die Gemeinde habe von der KWG ein Grundstück erworben, für das es bereits mehrere Interessenten gebe.
Ob indes in diesem und in den Folgejahren weitere Wohnblöcke im Zuge des Stadtumbaus abgerissen werden müssen, sei derzeit noch nicht entschieden. Denn die stabilen bzw. leicht steigenden Einwohnerzahlen könnten eine solche Maßnahme überflüssig machen. Entsprechende Gespräche zwischen Gemeinde und KWG laufen bereits.

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Neben dem Hörlitzer Straßenbau gibt es in Schipkau weitere Vorhaben, die in den kommenden Monaten auf ihre Umsetzung beziehungsweise auf ihre Fortführung warten. Dazu gehöre die weitere Sanierung des Hörlitzer Kulturhauses. Zudem solle die Kegelbahn im Ort Schipkau ausgebaut werden und ein neues Umfeld erhalten. Zudem fließe in Kitas und Schulen ein sechsstelliger Betrag zur Werterhaltung. In der Gemeinde gibt es aktuell sechs Kindertagesstätten sowie die beiden Grundschulen in Schipkau und Annahütte. Hinzu kommt eine Premiere. Erstmals seit vielen Jahren werde es zum Schuljahresbeginn 2017/2018 wieder jeweils zwei erste Klassen geben. „Ein mehr als positives Zeichen“, freut sich Bürgermeister Klaus Prietzel.
Wind sorgt für Geld
Im Gegensatz zu anderen Kommunen sind die Schipkauer über ihren Windpark auf der westlich angrenzenden Hochkippe sehr froh. Kein Wunder, schüttet der Betreiber Jahr für Jahr insgesamt eine halbe Million Euro an die Bürgerschaft aus. Da überlegt man es sich natürlich zweimal, ob man wegzieht oder doch lieber bleibt.
Auch der Schipkauer Kämmerer kann ruhig schlafen. Hat die Gemeinde doch bereits das vierte Jahr in Folge den Haushaltsausgleich geschafft. „Darauf sind wir richtig stolz“, kommentiert Bürgermeister Prietzel. Vor sieben Jahren bei seinem Amtsantritt gab es noch ein Minus von 1,2 Millionen Euro. Den Schipkauern geht es heute also richtig gut. Und so soll es auch bleiben.

Erfreut zeigte sich in dieser Woche die Chefin der „Neuen Pößnitz- Apotheke“ in der Schipkauer Schillerstraße, Sabine Kempa. Im Rahmen einer Spenden-Aktion in der Vorweihnachtszeit kamen bei der Ausgabe der beliebten Apothekenkalender 545,55 Euro durch die Kunden zusammen. Sabine Kempa machte den Betrag mit insgesamt 650 Euro rund und übergab die stolze Summe an den Ambulanten Hospizdienst Oberspreewald-Lau-sitz Foto: Denis Kettlitz
Besuch empfohlen
Und den Nicht-Schipkauern sei empfohlen, unbedingt der Gemeinde links und rechts der Pößnitz einen Besuch abzustatten. Die sechs Orte sind nach der Wende richtig hübsch geworden. An das einstige Schmuddel-Image aus DDR-Zeiten erinnert heute gar nichts mehr.