In der südlichen Bahnhofstraße in Senftenberg reiht sich Geschäft an Geschäft / Viel Grün.
Senftenberg (trz). Was wäre Senftenberg ohne seine Bahnhofstraße? Es gäbe keine richtige Nord-Süd-Verbindung. Kein Bindeglied zwischen der historischen Innenstadt und dem Bahnhof. Und nicht zuletzt wäre die Seestadt um zahlreiche Geschäfte ärmer. Im Jahr 2020 jährt sich die Umbenennung der Trasse in Bahnhofstraße zum 150. Mal. Zuvor war es lediglich eine Chausssee und noch früher ein Wiesenweg, der sich von Senftenberg in Richtung der Raunoer Höhen nördlich des Elsterstädtchens erstreckte. Etwa bis zur vorvorigen Jahrhundertwende befanden sich links und rechts der Fahrbahn Wassergräben, auf denen die Menschen mittels Kähnen diverse Waren transportierten. Doch durch den zunehmenden Bergbau und die damit einhergehende Grundwasserabsenkung verschwand das Nass, und die Gewässer wurden zugekippt.
Jugendstil-Häuser
Gab es anfangs nur wenige Häuser entlang der Bahnhofstraße, setzte um 1900 ein Bauboom ein. Zahlreiche ansehnliche Gebäude, teilweise im Jugendstil, entstanden. Später wurde die Trasse befestigt, die zuvor immer wieder tiefe Schlaglöcher zeigte. Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges gehörte die Bahnhofstraße zu den florierendsten Trassen der Region. Geschäft an Geschäft lockte viele Menschen zum Bummeln, Staunen und Kaufen nach Senftenberg. In den letzten Kriegstagen 1945 gab es in der Bahnhofstraße erhebliche Schäden. Bis heute unbebaut ist die Fläche an der Ecke Bahnhofstraße/Reyersbachstraße. Befanden sich dort einst die sogenannten Flemmingschen Häuser, erstreckt heute ein Parkplatz.
Wieder Bummelmeile
Nach der Wende wurde die Bahnhofstraße massiv aufgewertet. Erst vor ein paar Jahren erhielt sie ihr heutiges Antlitz. Breite Gehwege laden wieder zum Bummeln ein. Und das lohnt sich. Nach Angaben des Senftenberger Rathauses gibt es derzeit allein zwischen der Kaufhaus-Kreuzung und dem Eingang zur Theaterpassage 46 Unternehmen. Darunter fallen 13 Dienstleister, zehn Handelsfirmen, ein Handwerksbetrieb, eine Apotheke, eine Bank, ein Verlag sowie 19 sonstige. Freie Büroeinheiten gibt es aktuell noch in der Bahnhofstraße 14 und 16.
Was den bereits erwähnten Parkplatz anstelle der Flemmingschen Häuser betrifft, sind der Stadt indes die Hände gebunden. Diese Fläche sei privat. Vorstellungen für eine Bebauungen gäbe es derzeit keine.
Darüber hinaus besticht die Bahnhofstraße als pulsierende Hauptschlagader mit ihrem vielen Grün. Zahlreiche junge Bäume sowie attraktive Pflanzen verleihen ihr ein besonderes Flair.
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