Spremberg: Post verlässt ihr Gebäude endgültig

Unternehmen kündigt Spremberger Mietvertrag fristlos / Stadt sucht fieberhaft nach Ersatz.

Spremberg (trz). Nächster Tiefschlag für Spremberg: Die Post hat ihren Mietvertrag für das Postgebäude in der Langen Straße mit sofortiger Wirkung gekündigt. Bereits seit 18. August ist die Filiale aufgrund massiver Baumängel geschlossen. Die Post war Hauptmieter in dem stadtbildprägenden Haus.
Kein Wunder, dass die Verärgerung in der Spreestadt entsprechend groß ist. Das Schicksal des Postgebäudes ist derzeit das Gsprächsthema Nummer eins.
Indes sucht die Stadt Spremberg mit Nachdruck nach Lösungen. Zum einen, so Bürgermeisterin Christine Herntier, gehe es um die Schaffung einer neuen Postfiliale in der Innenstadt. „Wir haben die Vertreter von Post und Postbank extra darauf hingewiesen“, so das Stadtoberhaupt, „dass wir in der City Ersatzstandorte im Eigentum kommunaler Gesellschaften haben.“ Zum anderen müsse bezüglich des altehrwürdigen Postgebäudes schnell gehandelt werden. Die Stadt habe inzwischen mit dem Eigentümer der Immobilie Kontakt aufgenommen. Zudem wurde mehrfach die Untere Denkmalbehörde des Spree-Neiße-Kreises kontaktiert, um diese auf den bedenklichen Zustand des Hauses hinzuweisen. Ob und was damit herausgekommen ist, kann Christine Herntier noch nicht sagen. Nur so viel: „Wir werden alles versuchen, dieses stadtbildprägende Gebäude in einen ordentlichen Zustand zu versetzen“, kündigt Herntier an. Vonseiten des Innenministeriums sei signalisiert worden, dass eine Sanierungsstrategie erarbeitet werden solle. Es gebe ein Programm zur Sanierung markanter Gebäude.
Die Post hatte das Haus in der Langen Straße bereits in den 1990er-Jahren verkauft und wurde anschließend Hauptmieter. Vor rund anderthalb Jahren stand die Immobilie für fast eine halbe Million Euro zum Verkauf. Zudem wurde eine Nettokaltmierte von 60 000 Euro pro Jahr in Aussicht gestellt. Der Stadtverordnete Benny Stobinski (Die nächste Generation) regt an, dass die Stadt das Postgebäude erwerbe und es anschließend vermiete. „Das könnte ein ausgleichendes Geschäft werden“, so Stobinski.