Konzert: Quaster & Friends in der Cottbuser Theaternative C

Rocklegenden
Rocklegenden im Kleinen Theater in der Cottbuser Petersilienstraße – Hochgenuss für alle. P.B.

Ein musikalischer Abend der Taschentücher Konzert / Hans die Geige und Rock-Legenden.

Cottbus. Das Kleine Theater in der Petersilienstraße zeichnet ein vielseitiges Programmangebot aus, welches sich über die verschiedensten Genres erstreckt. Der letzte Freitagabend war den DDR-Rocklegenden gewidmet. Die ersten Besucher warteten in der Februarkälte noch vor verschlossenem Tor, um vielleicht doch noch Restkarten der schon lange ausverkauften Veranstaltung zu erhaschen. Theatermitarbeiter zeigten Mitleid und reichten „gehaltvolle“ Pralinen durch den Türspalt.

Der Zuschauerraum füllte sich in kurzer Zeit, das Konzert begann pünktlich, doch nicht wie erwartet mit den Rocklegenden: Überraschungskünstler „Hans die Geige“ (Hans Wintoch) nahm die Besucher sofort mit seiner virtuosen Musik ein. Als einer der ganz wenigen gelingt es ihm, Klassik und Rock zu vereinen. Anfangs vielleicht noch als Vorprogramm empfunden, zeigte sich schon nach wenigen Titeln, dass hier ein vollwertiges Programm geboten wurde. Ihm gelang es, seiner Violine die zartesten Töne zu entlocken: Bei Queens „Bohemian Rhapsody“ und Smetans „Moldau“ wurden gelegentlich Taschentücher im Publikum sichtbar – zu nahe ging diese Musik an manche Seelen!

Nach einer Pause rockten dann die angekündigten Legenden Bühne und Publikum. Der 80-jährige „Quaster“ (Dieter Hertrampf) von Puhdys wurde vom ehemaligen Bandkollegen Peter Rasym und weiteren Rockern aus der DDR-Musikszene begleitet. Alle Herren brachten zusammen wohl über 300 Lebensjahre auf die Bühne, wobei die Qualität nicht in Jahren messbar ist: Es wurde live gespielt, was die Instrumente und das Können der Künstler hergaben. Noten sind bei Rockern ohnehin verpönt – ein Spickzettel vor den Füßen reichte aus, um einen Konzertabend zu veranstalten, der alle komplett erreichte. Titel aus der internationalen Rockgeschichte und besonders die der Puhdys wurden vollendet interpretiert. Quaster hatte zwar mit einer leichten Erkältung zu kämpfen, die sich aber auf seine gewohnt kraftvolle Stimme nicht auswirkte. Bandkollege Peter Rasym, 71-jährig und bis 2016 Bassgitarrist bei den Puhdys, hielt ihm immer wieder mal dezent ein Taschentuch hin…

Doch es war nicht nur ein Abend der Taschentücher für Augen und Nasen und sentimentaler Nostalgie, es wurde auch viel gelacht. Die gestandenen Musiker nahmen alles sehr gelassen und frozzelten über sich und andere. Als Quaster „Wenn Träume sterben“ ankündigte, schob er von zahlreichen Lachern begleitet noch nach: „… spätestens bei der kommenden Wahl“.
Theaterleiter Matthias Greupner war sichtlich stolz und gab im Gespräch einen Ausblick auf die in diesem Jahr noch zu erwartenden Höhepunkte in seinem Haus: „Wir bringen als Nächstes eine Lesung mit Musik , ’Holger Biege – Sagte mal ein Dichter’ mit Wolfgang Martin und Manuel Schmid . Wer das vormerken möchte: am 25. Mai 2025 um 16.00 Uhr. Weitere Veranstaltungen dieser Größenordnung sind in Vorbereitung, aber noch nicht ganz spruchreif. Die Cottbuser können sich auf Unterhaltung auf höchstem Niveau freuen!“ Peter Becker

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