Handwerk fürchtet drastische Folgen durch Sanktionen – HWK unterstützt offenen Brief an Olaf Scholz und Michael Kretschmer

Region (MB). Die Handwerkskammer Cottbus unterstützt einen offenen Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz und Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer. In diesem Brief haben die Obermeister der Kreishandwerkerschaft Leipzig ihre Sorge um sozialen Frieden und den gesellschaftlichen Zusammenhalt inner- halb Deutschlands zum Ausdruck gebracht. Neben den Folgen der Sanktionspolitik sorgen sich die Unterzeichner, um die Versorgungssicherheit und die Preisentwicklung im Energiebereich. Auch im Kammerbezirk der HWK Cottbus eint Unternehmer sowie deren Mitarbeiter die Sorge um den Fortbestand ihrer Handwerksbetriebe. „Die Energiekosten laufen völlig aus dem Ruder. Handwerksunternehmen müssen ihre Maschinen betreiben und Mitarbeiter dürfen nicht in kalten Werkstätten stehen. Spartipps der Politik zum Duschen oder Heizen sind dazu völlig unangebracht!“, sagt Karsten Drews, Kraftfahrzeugtechnikermeister und Vizepräsident der Arbeitnehmerseite. „Den Druck, den wir auf Russland mit unserem Boykott ausüben, trifft uns selbst am härtesten. Unsere Grundversorgung und Arbeitsplätze sind gefährdet. Das Augenmerk der Politik ist auf den festgefahrenen Konflikt zu lenken. Hier sind die Anstrengungen für eine friedliche Lösung deutlich zu verstärken!“

ronny wagner
Parkettlegermeister Ronny Wagner. Foto: HWK

Ronny Wagner, Parkettlegermeister und Vizepräsident der Arbeitgeberseite ergänzt: „Die Verluste durch die Preisexplosionen tragen die Unternehmer, denn die entstehenden Kosten können nicht auf den Kunden umgelegt werden, da dieser den gleichen Preisdruck erhält. Es ist eine Abwärtsspirale, die Angst macht. Wir erleben, dass Unmengen an finanzieller Unterstützung in ein Kriegsgebiet fließen und dabei die wirtschaftliche Entwicklung des eigenen Landes vernachlässigt wird. Doch es ist der Mittelstand, der Arbeitsplätze sichert und Steuern zahlt, aber auch Sportvereine unterstützt oder ehrenamtlich tätig ist.“
Die HWK Cottbus schließt sich damit der Forderung der Kreishandwerkerschaft Leipzig, „den Weg in die Sackgasse unverzüglich zu verlassen“, an. „Die Sinnhaftigkeit der Sanktionspolitik gegen Russland muss auf den Prüfstand gestellt werden. Wenn wir uns dadurch mehr schaden und Russland den Krieg trotzdem unvermindert weiterführen kann, dann ist das unverzüglich zu
ändern!“, so Knut Deutscher, Hauptgeschäftsführer der HWK Cottbus.

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