Stabiles aber niedriges Geschäftsniveau

Künftige Erwartungen und Investitionsabsichten sinken deutlich.

Sprechende Frau
Susann Budras, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin der IHK Cottbus, stellte den aktuellen Konjunkturbericht vor Foto: FH

Region (MB). Die konjunkturelle Talfahrt der gewerblichen Wirtschaft im Süden Brandenburgs hält weiter an. Die Bewertungen der Geschäftslage durch die Unternehmen sinkt auf den niedrigsten Wert seit 2018. Ausgebremst wird die Entwicklung in allen Branchen durch schwierige wirtschaftliche Rahmenbedingungen, die angespannte weltpolitische Lage, einen allgemeinen Nachfragerückgang und hohe Preise. Nur noch 29 Prozent der von der Industrie- und Handelskammer (IHK) Cottbus befragten Unternehmen bewerten die aktuelle Geschäftslage mit „gut“. Besonders positiv schlägt sich aktuell das Gastgewerbe. Die große Unsicherheit bleibt. Wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen werden im Risikoradar jetzt an zweiter Stelle genannt, gleich nach den Energie- und Rohstoffpreisen. Susann Budras, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin und Geschäftsbereichsleiterin für Standortentwicklung/Regionalplanung stellt heraus: „44 Prozent der befragten Unternehmen rechnen mit einer ungünstigen Entwicklung für ihre Geschäftstätigkeit, das ist ein Anstieg um zehn Prozent gegenüber dem Frühjahr. Mehr Unternehmen als noch vor zwei Jahren sind von Eigenkapitalrückgang, Liquiditätsengpässen und Forderungsausfällen betroffen. Die Herausforderungen für die Wirtschaft bleiben enorm und Handlungsspielräume werden kleiner. Das zeigt sich in einer sinkenden Investitionsbereitschaft in allen Branchen, die in Industrie und Handel jedoch besonders besorgniserregend ist.“ Die Investitionsbereitschaft hat sich deutlich abgeschwächt. Der Anteil der Unternehmen, die nicht investieren, ist gegenüber Herbst 2021 um zehn Prozent auf aktuell 39 Prozent gestiegen. Investitionen in Ersatzbeschaffung, Rationalisierung und Produktinnovation werden aufgrund fehlender finanzieller Mittel zurückgestellt. Trotz des enormen Kostendrucks halten Lausitzer Unternehmen weiter zu ihren Beschäftigten: elf Prozent planen Neueinstellungen, 65 Prozent wollen ihren Personalstand halten.

Weitere Beiträge aus unserer Region finden Sie hier!