HWK ehrt 20 Jugendliche für Erfolge bei Deutscher Meisterschaft
Region. Handwerker sind stolz auf ihr Können. Ihre Fähigkeiten stellen sie nicht nur täglich bei der Arbeit unter Beweis.
20 Jung-Handwerker aus Südbrandenburg haben im Oktober an dem europaweit einzigartigen Wettbewerb „Deutsche Meisterschaft im Handwerk – German Craft Skills“ teilgenommen. Das beste Ergebnis erzielte Jakob Willi Kalz aus Königs Wusterhausen als zweitbester Metallbauer Deutschlands in der Fachrichtung Konstruktionstechnik. HWK-Präsidentin Corina Reifenstein und Hauptgeschäftsführerin Manja Bonin ehren am Donnerstag, 12. Dezember, alle Ausnahmetalente des Wettbewerbs im Meistersaal der Handwerkskammer in Cottbus.
Voraussetzung zur Teilnahme an den German Craft Skills war, die Berufsausbildung mit dem besten Gesellenabschluss zu beenden, den Landeswettbewerb zu gewinnen oder sogar im Bundeswettbewerb zu überzeugen.
Die besten Nachwuchshandwerker Brandenburgs in diesem Jahr kommen aus den Berufen: Elektroniker, Steinmetz und Steinbildhauer, Straßenbauer, Bäcker, Brunnenbauer, Schornsteinfeger, Technischer Systemplaner, Gebäudereiniger, Metallbauer und Dachdecker.
Jakob Willi Kalz aus Königs Wusterhausen hat es sogar noch eine Stufe weiter geschafft. Er wurde zweiter Bundessieger. „Die Wettbewerbsteilnehmer waren alle hoch motiviert, allesamt Landessieger aus verschiedenen Bundesländern. Allein in meiner Fachrichtung Konstruktionstechnik traten 14 Jugendliche gegeneinander an. Die siebenstündige Aufgabe forderte mein ganzes Können. Vom Aluminium-Flachstahl, in den Langlöcher gebohrt und gefeilt werden mussten, über Schweißverfahren, die es anzuwenden galt. Oder die Blechbearbeitung mit Sägen und Biegen, um einen Winkelstahl nach vorgegebenem Radius zu liefern. Bei allem saß mir die Zeit im Nacken. Es ist eben die hohe Kunst, trotz Zeitdruck präzise und genau zu arbeiten“, beschreibt der 21-jährige Metallbauer Jakob Willi Kalz seine Wettbewerbssituation im niedersächsischen Northeim.
Kammerpräsidentin Corina Reifenstein ist stolz auf die Leistungen des Lausitzer Handwerkernachwuchses und betont: „Diese Kammer-, Landes- oder Bundessieger sind die Fachkräfte, die wir für unsere Zukunft dringend brauchen. Sie haben das Leistungsvermögen und die Fähigkeiten, Führungsaufgaben zu übernehmen. Ich bin sehr stolz auf diese Leistungen aus dem Süden Brandenburgs. Nutzen sie die positive Energie ihres Wettbewerbserfolges.“ Zu den geehrten Jung-Handwerkern gehört auch Leonie Hunger. Sie hat den Beruf der Steinmetzin und Steinbildhauerin erlernt.
Nach dem Abitur hat Leonie Hunger zunächst ein Freiwilliges Soziales Jahr im Branitzer Park absolviert. Bei der Vergoldung der Stühle für den Musiksaal reifte ihre Vorstellung, etwas zu erlernen, in dem sie kreativ sein und handwerklich mit ungewöhnlichen Materialien arbeiten kann. Die junge Frau aus Eisenhüttenstadt bewarb sich im Lübbener Steinmetzbetrieb Weber. „Zum Bewerbungsgespräch habe ich mein Skizzenbuch vorgelegt. Den Beruf Steinmetz finde ich inspirierend. Mir gefallen in der Dresdener Altstadt die Semperoper, das Schloss und der Zwinger. Es sind alles Steinmetzarbeiten, die noch heute von dieser traditionellen Kunst zeugen. Grabsteine können mittlerweile technisch beschriftet und verziert werden, durch Fräsen oder Strahlen. Mit den neuen Maschinen bestehen größere Möglichkeiten, schneller und flexibler Formen herzustellen und Materialien zu bearbeiten.“ Leonie Hunger kennt ihre Stärken. Als Gesellenstück hat sie völlig eigenständig eine Bank aus Reinhardtsdorfer Sandstein entworfen. Den Rahmen bildet ein Fuchsschwanz. Eine Hälfte der Bank konnte sie vorfertigen, die andere musste vor der Prüfungskommission gehauen werden.
„Nach dem Praktikum war klar, dass Leonie Hunger Talent hat. In unserem Unternehmen hat sie Platz, ihre Kreativität auszuleben. Diese Freiheiten räume ich ihr sehr gern ein, weil sie dieses Leistungsvermögen hat. Wir sind sehr stolz, dass sie bei der Deutschen Meisterschaft im Handwerk die Beste Steinmetzin und Steinbildhauerin im Land Brandenburg geworden ist“, schätzt Denny Weber, Inhaber des Steinmetzbetriebes Weber ein.
Weitere Beiträge aus Cottbus und Umgebung finden Sie hier!
Schreibe einen Kommentar