Man kann es drehen wie man mag: Zumindest die Vorstände der Lausitzer Kirchen haben offenbar keine besseren Beziehungen nach „ganz oben“ als jeder von uns. Sie können nicht einmal am Feiertag des Heiligen Geistes dem Corona-Dilemma entkommen. Dabei hatten die hiesigen Kirchen gerade zu Pfingsten in den letzten Jahren ganz besondere Aufmerksamkeit bei vielen Menschen. Die strömten in der zur Tradition gewordenen „Nacht der offenen Kirchen“ in die Gotteshäuser, wo es im stündlichen Rhythmus Musik, Präsentationen und durchaus auch Balsam für die Seelen gab. Viele Gemeindeglieder haben sich dafür emsig geregt und großen Dank verdient. Sie sind jetzt traurig, dass ihre Interpretation des kaum fassbaren Heiligen Geistes nun zum zweiten Male in Folge nicht möglich wird.
Doch was nicht zwischen Kirchenbänken geschieht, kann auch gerade in dieser Zeit in freier Natur passieren. Hinaus, hinaus wollen die Menschen alle, und vielleicht ergeht es ihnen beim Schlag der Nachtigallen ganz ähnlich wie dereinst den verunsicherten Jüngern bei der Geburt der christlichen Gemeinde. Da war ganz plötzlich die Angst weg. Diese Angst aus Ungewissheit und aus allen möglichen Bedenken. Ja, sie lähmt heute in zunehmendem Maße, und das rührt nicht allein aus wohl nötigen, aber doch überaus wirren Coronavorschriften vom weltlichen „Oben“.
Eingesperrt und isoliert über viele Monate, ja, nun fast schon Jahre, werden Menschen kraft- und mutlos.
Draußen in Gottes freier Natur, im Licht der Sonne, im Rauschen der Bäume des Waldes und dem lauten Gesang der Vögel in den Büschen am Fluss können sich Herzen öffnen, weicht der Druck und wir fühlen uns endlich wieder frei. Wir spüren die Inspiration fast körperlich, empfinden neuen Mut und Lust auf Schönes, Aufbruch und Freude an Gemeinschaft. Ist das Pfingsten? Der Hauch dieser Taube, des Heiligen Geistes? J.H.
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