Cottbus (Hnr.) Er war, gemeinsam mit der kleinen Parkeisenbahn, am 1. Juni vor 69 Jahren selbst ein Geschenk an Cottbuser Kinder – der Tierpark an der Spree. Seither hatte er am Internationalen Kindertag stets Überraschungen für seine kleinen Besucher. Diesmal eine ganz große: das neue Elefantenhaus.
Am Donnerstag durften es die Kinder schon morgens erstürmen – vor den offiziellen Gästen, die das symbolische Band nach 13 Uhr durchschnitten.
Anerkennende und dankende Worte gab es für das größte Bauwerk seit Bestehen des Parks, dessen Architektur lange dem bewährten und landschaftsgerechten Kleinhaus-Konzept seiner Berliner Stararchitekten folgte. Die Elefantenhaltung machte nun einen großen Bau notwendig, der, äußerlich zwar einer Werkhalle gleichend, sich doch dezent ins üppige Grün des Pücklerschen Außenparks einfügt und sich innen als Raumwunder entpuppt. Weitläufig können sich Dickhäuter bewegen, auch baden oder duschen. Hinten gibt es Boxen für vier Elefanten, vorn gesicherter Raum für viel Publikum. Das Personal um Revierleiterin Heike Jandke findet optimale Arbeitsbedingungen, von denen vor 54 Jahren, als Sundali hier einjährig in den Ponystall einzog, noch keine Rede sein konnte. Für sie, die sich nun das Haus mit Don Chung (40) aus dem Zoo Leipzig teilt, und ihre einstigen Gefährtinnen Karla und Praya entstand improvisierend aus Wohnungsbauplatten ein kleines Haus, das heutigen Gesichtspunkten moderner Elefantenhaltung nicht mehr entspricht.
2019 entschied sich die Stadt zu dieser Investition, die am Ende wegen der um 2020 explodierenden Baukosten die zwei Millionen Euro weit überschritt.
Großartig haben sich die Freunde und Förderer des Tierparkes für das Projekt engagiert, zehntausende Euro allein mit dem Vertrieb von bunten Porzellan-Elefanten beigebracht.
Sundali und Don Chung haben unterdessen erste Begegnungen über Zäune hinweg ganz leidenschaftslos absolviert. Wann sie bereit sind, gemeinsam unter einem Dach zu leben, wird sich zeigen. „Elefanten sind ängstlich und Neuem gegenüber skeptisch“, sagt Direktor Dr. Jens Kämmerling. Man müsse Geduld haben, aber es werde sicher gut. Worüber sich dann besonders alle Kinder freuen.
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