Altes Cottbus: Die unverkennbare Sprem

Sprem
Zu sehen ist die Sprem in Cottbus.

„Ganz eindeutig die Spremberger Straße“, sagt Brigitte Albrecht. „Sie war eine gern besuchte Einkaufsmeile. Man sieht an der Kleidung, dass die Aufnahme lange zurückliegt. Ich bin gern dort einkaufen gegangen.“
Reinhard Semt mailt: „Leider wurde die Straße nach der Wende, statt sie behutsam zu rekonstruieren, für viel Geld verschlimmbessert. Eine der Fehlleistungen jener Jahre, denen wenigstens Stadthalle und ‘konsument’ nebst roter Schule nicht zum Opfer fielen.“
Klaus Reiter aus Cottbus vermerkt: „Blick nach Norden, wo seit 1903 die Straßenbahn zweigleisig fuhr, war Einkaufsmeile mit herrlichen Bauten und namenhaften Geschäften, wie Schuhhaus Reinsberg, Singer, Burkbraun, Kaufhaus Schocken (seit 1913!). Bis zur ‘konsument’-Eröffnung 1968 war es noch Konsum-Kaufhaus. Immer gut besucht war der Spielzeugladen ‘Beate’, später kam das Exquisit dazu. Eine Top Adresse war ‘Stadt Cottbus’, dort war meine Hochzeitsfeier. Am 1.7.1974 wurde der Straßenbahnverkehr eingestellt, am 6.10.1976 die Fußgängerzone eingeweiht.“ Klaus Jung aus der Hans-Beimler-Straße in Cottbus präzisiert: „Der Fotograf hat am jetzigen ‘Cafe Lauterbach’ gestanden und in Richtung Altmarkt fotografiert.“
Uli Buder erinnert sich: „Ganz vorne rechts, wo es in die Mühlenstraße geht, war die Konzert- und Gastspieldirektion. Zu DDR-Zeiten war ich als Bassgitarrist unterwegs. Aber immer nur mit Amateurpappe! Kurz vor der Wende konnte ich dort noch einen Profi-Musiker-Ausweis erstreiten. Zum Dank kaufte ich im Konsum vorne noch ein Päckchen Mocka-Fix für die KGD-Leute. Dort gingen auch hochrangige DDR-Künstler ein und aus. Zum Beispiel Achim Menzel aus Gallinchen. In der Mühlenstraße war Bäcker Schabert, wo es das Ostbrötchen für 5 Pfennig gab. Ich kaufte nir in der Schulpause immer zwei, die ich zu Hause in der Neustädter Straße mit Marmelade schmierte. Geradeaus war ‘Früh- und Spät’, wo es alles gab. Davor saß oft nach reichlich Alkoholgenuss der rote Straßenfeger.“ Auch für Günther Biallas war die Aufgabe „ziemlich leicht. Der Lebensmittelladen links zeigt, dass die Leute Richtung Altmarkt unterwegs sind.“ G. Peschank meint: „Der alte Cottbuser fühlte sich hier etwas fremd, denn man war doch an die Straßenbahnschienen im Grosspflaster und die beidseitigen breiten Gehwegen gewöhnt. Zweck des Umbaues war, die Innenstadt zu beruhigen. Wenn man die Menschenleere und den Rückgang der Kaufkraft in den Geschäften betrachtet, ist das hier vollkommen gelungen.“

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