Der alte Cottbuser Bahnhof ähnelte dem heutigen in Guben, war aber größer.
„Der Gubener Bahnhof ist es auf Grund verschiedener Details nicht“, stellt Gert Richter aus Guben/Alt-Deulowitz richtig fest. „Wegen der Vielzahl der Gleise und des Straßenbahn-Anschlusses kann es nur der Cottbuser sein.“ Guben hat noch heute das Empfangsgebäude in Mittellage mit Zufahrtsrampe. Sabine Mischok aus der Cottbuser Sanzebergstraße liebt es, ihre Antworten zu reimen und tut das auch diesmal: „Ich habe diesen Bahnhof als den Cottbuser identifiziert. / Heute ist er auf neuen Stand modernisiert. / Das abgebildete Bahnhofsgebäude gibt es seit über 75 Jahren nicht mehr, / aber die Straßenbahn am rechten Bildrand gab die Lösung her.“ Mit dem Auge des Gartenfachmann schaute Michael Max, Merzdorf, auf das Bild: „Wir sehen das Empfangsgebäude des Cottbuser Bahnhofes. Eine der im Vordergrund befindlichen Kastanien steht noch heute, hat sogar den bösen Bombenangriff ‘45 überlebt, auch die umfangreichen Bauarbeiten im Bereich der Bahnsteige. Belohnt wurde sie durch Wurzelraumbelüftung, Tiefendüngung und weitere Standort verbessernde Maßnahmen im Jahre 2019 – gern durch die DB finanziert.“
Ramiro Lehmann vom Schulweg in Cottbus-Sielow schreibt: „Natürlich ist das der alte Cottbuser Bahnhof mit Straßenbahn (Rote Linie) am rechten Bildrand. Der Bahnhof wurde am 13.9.1866 eröffnet, das Empfangsgebäude 1870 eingeweiht. Leider wurde der Bahnhof im Februar 1945 zu großen Teilen zerstört. Viel war von dem Empfangsgebäude nicht geblieben, so dass Baracken gebaut wurden, um die Reisenden abzufertigen. In Erinnerung geblieben sind mir die Pendeltüren und die Waage, die gleich neben dem Eingang stand.
Für 10 Pfennig konnte man sich wiegen, das Gewicht wurde auf eine Art Fahrkarte gedruckt. Das Bild müsste zwischen 1905 (nach Aufstockung des Mittelbaus) und Mitte der 1930er Jahre (Modernisierung des Vorbaus) entstanden sein. – Danke für das schöne Bild, weiter so.“
Klaus Reiter vom Eschenweg in Cottbus hat uns am Vorabend des Einheitsfeiertags und, wie er erwähnt, seines Geburtstages (nachträglich alles Gute!) geschrieben: „Der alte Cottbuser Bahnhof… Ganz rechts die Rote Linie der Straßenbahn, sie fuhr ab 1903 bis zur Oberkirche, etwas später bis zu Sandower Apotheke. 1976 wurde die neue Brücke gebaut und Straßenbahn zurückgebaut. Ein altes Stück Geländer ist ins neue eingefügt. (Der Rest trennt die Verlagshof vom Stadtarchiv, d. Red.) 1978 wurde das neue Bahnhofsgebäude fertig. Kam man ins alte Gebäude, war rechts die Mitropa, gleich daneben die Toiletten. Presseerzeugnisse gab es neben den Fahrkartenschaltern. Es war eine schöne Halle mit Säulen und Bögen, nur im Winter kalt wegen der Flügeltüren.“ „An der Seite vorm Cottbuser Bahnhof ist noch die Straßenbahn zu sehen“, fiel auch Brigitte Albrecht vom Striesower Weg Cottbus auf.
Jens Pumpa aus der Rostocker Straße in Cottbus fasst zusammen: „Der Bahnhof ging am 13. September 1866 mit der Strecke nach Berlin in Betrieb. 1867 wurde diese bis Görlitz verlängert. 1870 wurde das Empfangsgebäude eingeweiht. Hatte schon der Bombenangriff vom 15. Februar 1945 schwere Schäden angerichtet, so wurde das Bahnhofsgebäude in den letzten Kriegstagen völlig zerstört. Jahrzehnte mussten die Cottbuser mit einer Baracke vorlieb nehmen. Erst 1978 eröffnete das jetzige Empfangsgebäude an der Vetschauer Straße.“
Der Cottbuser Bahnhof, der als größter Personenbahnhof im Land Brandenburg bezeichnet wird, hat eine bewegte Vergangenheit. Verbunden wurden die Bahnsteige einst durch einen Tunnel zum Spreewaldbahnhof, den Spreewaldtunnel.
Als weiteren Bahnhof gab es an der Nordseite des Hauptbahnhofs den 1873 eingeweihten Großenhainer Bahnhof, der schon 1880 wieder geschlossen wurde. Aber das Empfangsgebäude gibt es noch. Das abgebildeten Gebäude wurden beim Bombenanschlag auf die Stadt am 12. Februar 1945 teils zerstört und SS-Verbände erledigten beim Abzug den Rest. Später dienten Baracken als Provisorium. Seit 1960 plante man den Bahnhofneubau. Grundsteinlegung dafür war am 30. Oktober 1974, am 5. Oktober 1978 war Fertigstellung. Im Jahre 2016 begann eine umfangreiche Modernisierung.“
Rainer Wollmann vom Tannenweg in Kolkwitz-Hänchen erkannte „ den alten Staatsbahnhof. mit frd 19. Jahrhunderts Der Anschluss an das Eisenbahnnetz hatte oberste Priorität, denn die wirtschaftliche Entwicklung von Cottbus und Umgebung explodierte förmlich. Für mich bleibt erstaunlich, in welcher Geschwindigkeit damals das Eisenbahnnetz aufgebaut wurde. Bereits 1927 hatte man vorgesehen, das Empfangsgebäude aus seiner Insellage auf die Südseite zu verlegen. Aber erst im Oktober 1978 wurde das jetzige Empfangsgebäude dort in Betrieb genommen. Ab 1893 konnten die Bürger von Sandow mit einem Pferdeomnibus zum Bahnhof fahren. Die erste Straßenbahn fuhr am 18.7.1903 von der Oberkirche zum Staatsbahnhof. Die Gelbe Linie fuhr von Schmellwitz zum Spreewaldbahnhof, der 1899 in Betrieb ging. Von dort führte ein Fußgängertunnel zum Staatsbahnhof. und zu den Bahnsteigen. Der Fahrpreis für die Tram betrug anfangs 10 Pfennig. Erst in den letzten Jahren ist mit dem neuen Bahnhofsvorplatz (Bus, Tram, Taxi) der Verkehr wieder gut vernetzt worden.“
Vielen Dank allen Damals-Interessierten.
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