Dort, wo heute inzwischen alte Plattenwohnungen stehen, wohnte nach der Jahrhundertwende Fritz Seifert. „Diese Aufnahme wurde 1985 gemacht“, schreibt Gerhard Schmidt, „denn alle Gebäude entlang der Töpferstraße wurden 1986/87 abgebrochen.“ Dieses Schicksal. wird die heutigen Häusern bald wieder ereilen, ergänzt er: „Es handelt sich hier um die Sattlerei und Polsterei Gustav Seifert, Inhaber war Fritz Seifert. Der heute dort stehende Wohnblock wird demnächst abgebrochen.Der Sattler Fritz Seifert war schon um die Jahrhundertwende 1899/1900 in Spremberg ansässig. Er war Obermeister der Zunft, aber zur Zeit des Abbruchs seines Hauses schon verstorben. Übrigens hat der Sattlermeister Gerhard Kröll bei der Firma Seifert seine Lehre absolviert.“Aber dieses Haus erzählt noch eine weitere Geschichte, die nicht mit dem Handwerk zu tun hat: „Hier wurde Kanugeschichte geschrieben, denn Rudolf Seifert hat in Spremberg seine ersten Paddelschläge gelernt“, erinnert sich Jürgen Gässner. „Damals hatten wir noch die Faltboote. „Nach dem Abitur ist er nach Leipzig zum Lehrerstudium gegangen und ist nebenbei für die DHFK (Deutsche Hochschule für Körperkultur) gefahren. Nach einem ersten Erfolg mit ‘Canadier C2 Mix’ ist er umgestiegen und hat mit Manfred Glöckner im C2 mehrfach Weltmeistertitel geworden. Übrigens war Rudolf Seifert auch ein sehr beliebter Lehrer, besonders im Sportunterricht war richtig Dampf dahinter. Sogar der heutige Vizepräsident des Deutschen Kanuverbandes, Dr. Jens Kahl, hat bei ihm Unterricht gehabt.“ Noch heute engagiert sich Rudolf Seifert im Kanuverein als Übungsleiter und begleitet das Zweier Canadier-Spitzenboot bei Wettkämpfen.
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