Der Spreewald-Bahnhof war für viele noch gut in Erinnerung.
Ulrich Constantin schrieb: „Das Bahnhofsgebäude steht heute auf der Cottbuser Denkmalliste, denn es gehört zu den schönsten, die es je bei deutschen Klein- und Privatbahnen gab und noch gibt.“
Volker Kahdemann schrieb: „1967 ist richtig, denn 1948 trugen die Lokomotiven noch andere Nummern und 1980
existierte die Spreewaldguste leider nicht mehr. Die Dame scheint einen Kunstledermantel zu tragen, der in dieser Zeit in Mode war. Das Transparent spricht ebenfalls für die DDR-Zeit, denn politische Parolen an öffentlichen Gebäuden waren an der Tagesordnung. Und nun einiges zur Spreewaldbahn Cottbus-Burg-Straupitz-Goyatz: Sie löste die 1879 eingestellte Cottbus-Schwielochsee-Pferdeeisenbahn ab. Die erste Fahrt fand am 20. Mai 1889 statt. Das Bähnle diente der Beförderung von Personen, Gütern und landwirtschaftlichen Produkten. Die Lok auf dem Foto, Baujahr 1899, Nr. 995706, erhielt ihre Bezeichnung 1950, sie kam 1903 zum Fahrzeugbestand der Spreewaldbahn. 1977 wurde sie verschrottet.
Am 3. Januar 1970 schnaufte zum letzten Male ein Zug, der P 456, von Cottbus nach Straupitz, gezogen von der Lok 995703, die heute im Spreewaldmuseum Lübbenau zu bestaunen ist. Der Betrieb der Spreewaldguste wurde leider aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt. Im Niedersächsischen Kleinbahnmuseum Bruchhausen-Vielsen kann man heute noch die Lok 99 5633 unter dem Namen ‘Spreewald’ im nun grünen Farbgewand bewundern. Dort befinden sich ebenfalls zwei Wagen der Spreewaldbahn, Baujahre 1897 und 1919. Andere Wagen sind noch in Lübbenau und Burg zu besichtigen.
Es wäre nicht schlecht gewesen, hätte man nach der Stilllegung, so wie in anderen Ländern geschehen, eine der Loks statt sie zu verschrotten, als Attraktion vor dem Cottbusser Spreewaldbahnhof aufgestellt.“
Herbert Ramoth denkt auch noch an die Spreewaldbahn-Zeiten zurück: „Mit diesem Foto haben Sie nicht nur Erinnerungen wachgerufen, sondern auch Emotionen geweckt, die mit dem Verlust der guten alten Spreewaldbahn – der ‘Bimmelguste’ – verbunden sind.
Die Schmalspurbahn, die seinerzeit das Cottbuser Stadtbild bereicherte, war ja nicht nur für Ausflugsfahrten in den Spreewald bestimmt, sondern war auch ein sehr wichtiges Transportmittel, das tagtäglich sehr viele Menschen beförderte, die ihrer Arbeit vor allem in der damaligen Bezirksstadt Cottbus nachgingen. Stets zuverlässig, auch bei Schnee und Eis, konnte man sich auf die ‘Bimmelguste’ verlassen. In den Jahren von 1958 bis 1964 war ich ihr täglicher Fahrgast und kam
immer pünktlich zu meiner Arbeitsstelle in Cottbus. Gemütlich ging es auch in den Waggons zu, und wenn es im Winter sehr kalt war, kam es schon vor, dass man selbst ein paar Briketts in den Ofen nachlegte.
Nicht vergessen sollte man auch den Spreewaldbahnhof. Die Gaststätte war, so weit ich mich noch erinnere, täglich geöffnet. Der Wirt (Horst) war Klasse!“
Weitere Beiträge über das historische Cottbus finden Sie hier!
Schreibe einen Kommentar