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Gesucht war der Ort Rauno, der mit seinen 401 Einwohnern dem Tagebau weichen musste

1983/84 wurde der Ort durch den Tagebau Meuro abgebaggert

Mit einem Postkartenmotiv wurde in der vergangenen Woche nach dem Ort Rauno gesucht. Das dort abgebildete Kaufhaus und der Gasthof gehören ebenso längst zur Geschichte des Ortes wie die übrigen Häuser. Denn Rauno musste 1983/84 dem Tagebau Meuro weichen. Südlich der Stadt Senftenberg gelegen, hatte der Ort eine durchaus lange Geschichte. Die ersturkundliche Erwähnung geht auf das Jahr 1416 zurück. Der Ortsname selbst ist sorbischen Ursprungs und geht auf das Wort Rowny für glatt oder eben zurück. Dies könnte sich auf auf die Hochebene beziehen, auf der sich der Ort befand. Raunos Fluren lagen schließlich in 140 Meter Höhe. Gar nicht so abwägig ist deshalb, dass bereits im 12. Jahrhundert auf dieser Raunoer Hochebene der Weinanbau betrieben worden sein soll. Zur Grafschaft Senftenberg gehört Rauno mit dem Beginn des 15. Jahrhunderts. Verbrieft sind 17 Bauernwirtschaften im Jahr 1550. Rings um den Ort geb es zehn Weinberge. Das Siegel des Ortes aus dem Jahr 1738 zeigt ein Fass sowie links und rechts sprießende Blumen. Nach dem Wiener Kongress kamn auch Rauno ins Königreich Preußen. Im Jahr 1860 gab es bereits drei Ziegeleien im Dorf. Sechs Jahre später wurde der Schacht Heinrich angelegt. Mit dieser Braunkohleförderung konnte etwa die Senftenberger Dampfmühle angetrieben werden. Das Dorf wuchs dank der Industrie. Zwischen 1970 und 1982 wurden 401 Einwohner umgesiedelt. Der Freidhof wurde auf den Senftenberger Waldfriedhof verlegt. Das Kriegerdenkmal steht vor dem Senftenberger Schloss.