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Guben: Fabrikanlagen von C. G. Wilke

Bilder aus der alten Neißestadt Guben | Von | 29. November 2011

damals111029_guSchwierige Lage der Wilke-Fabrik / Leser haben keine Lösung für den Standort des Fotografen
Offensichtlich kann sich heute kaum noch ein Gubener vorstellen, wie die Fabrikanlage des Gubener Hutfabrikanten Carl-Gottlob Wilke in der Stadt angeordnet war. Immerhin stammt die Ansicht aus dem Jahre 1867, somit hat kein lebender Gubener die Bauten so in Erinnerung. Ihre Recherchen schilderte Bärbel Koschack am Telefon: „Diesmal ist ein Bild zu erraten, welches aus dem Jahre 1867 die Ansicht der Hutfabrik C.G. Wilke in der Gasstraße zeigt. Der Fotograf bzw. Zeichner hat in der Straupitzstraße gestanden, etwa wo heute die GuWo ihren Sitz hat.
Carl Gottlob Wilke, geb. 1796 in Forst, war 1822 als Geselle nach Guben gekommen und legte bald seine Meisterprüfung ab. Er gründete dann eine Hutmacherwerkstatt in der Königstraße und fertigte verschiedene modische Hüte, bis er zum Erfinder des dekatierten Wollhutes wurde. Dabei wurde Gewebe einlaufen gelassen durch die Behandlung mit Wasserdampf, um ein späteres Schrumpfen zu verhindern. Im Jahre 1859 waren schon 100 Mitarbeiter bei ihm beschäftigt, und die vorhandenen Räume wurden zu klein. So kaufte C. G. Wilke das Areal in der Gasstraße, um die größer werdende Hutproduktion unterzubringen. Das Logo (auf der Abbildung) nannte noch C. G. Wilke, aber sein Sohn Friedrich hatte dieses Werk 1860 übernommen und somit die erste deutsche Hutfabrik errichtet. 1928 hatte der Betrieb 1 000 Mitarbeiter. Die Hutfabrik wurde stetig erweitert und modernisiert. Sie wurde nach dem 2. Weltkrieg zu einem Großbetrieb, der die alte Tradition der Hutproduktion weiterleben ließ. Er exportierte Hüte in alle Welt bis zum Niedergang nach der Wende. Auf dem Bild ist links der Turm zu erkennen, der in wenig veränderter Form heute der Treppenaufgang zur Stadtverwaltung ist, ein ca. 150 Jahre altes Gemäuer. Im Gubener Heimatbrief 2/1999 ist nachzulesen, was Winfried Kabisch über die Geschichte der Gubener Hutindustrie noch Interessantes aufgeschrieben hat.“
Übrigens war Carl Gottlob Wilke der letzte Obermeister der Hutmacher-Innung. Mit seiner Erfindung des wasserdichten Filzhutes hat er Guben weit über Landesgrenzen bekannt gemacht und so mit für den städtischen Reichtum gesorgt.



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