Schaukelpferd war eine Holzente

Richtig war natürlich Antwort B -  Schillerplatz
Richtig war natürlich Antwort B – Schillerplatz

Leser erinnern sich an alte Parkanlagen auf dem Cottbuser Schillerplatz

Zu unserem Rätselbild der vergangenen Woche antwortet Klaus Dinter sehr aufschlussreich und wir geben ihm dafür auch den Gewinn: „Das Bild vom Schillerplatz stammt vom Ende der 1980er-, Anfang der 1990er-Jahre. Da waren aus zweimal je vier Fontänen drei Gruppen von Fontänen geworden, und sie waren abends beleuchtet. Auf den Podesten am Rand stehen als Wasserspeier noch die alten Zinnfiguren: Fische, Schildkröte, Frosch und Flusspferde, die nach 1990 verschwanden, wie so vieles. Der Platz mit dem Bassin ist im Jahr 1955 hergerichtet worden. Früher fand hier der Viehmarkt statt, der um 1930 auf den Platz neben der Alvensleben-Kaserne verlegt wurde. Ich habe dort 45 Jahre gewohnt, und es war eine schöne Zeit. Das sogenannte „Parkihäuschen“ – der Pavillon mit Räumen für den Parkwächter und die Gärtner, sowie einem Imbiss, wo es Bockwurst, alkoholfreie und alkoholische Getränke, Süßigkeiten , Kekse, etwas zum Knabbern und manchmal auch Eis gab, wurde 1961 gebaut. Auf meinem Schulweg konnte ich sehen, wie es wuchs. Unter dem Gebäude ist der Wasserspeicher für die Fontänen mit den Pumpen. Vorher war dort nur eine Holzbude.
Im Winter machte der „Parki“ eine Spritzeisbahn zum Schlittschuhlaufen, die abends vom Probengebäude des Stadttheaters mit einem am Balkon angebrachten Scheinwerfer beleuchtet wurde. Wenn das Eis schmolz, konnte man auf den Schollen ‘Kahn fahren’. Im Sommer ließen wir im Bassin unsere Schiffe fahren. Im September gab es vom Wohnbezirk organisierte Straßenfeste mit Wettspielen für die Kinder, Lampionumzug und Tanz für die Erwachsenen. An den Ecken Schillerstraße/August-Bebel-Straße und an der Wernerstraße Spielplätze mit Sandkästen mit einer an vier Ketten hängenden Schaukel und eine Holzente als Schaukelpferd. Im Gegensatz zu heute war das Betreten des Rasens verboten. Wenn der „Parki“  und keine Polizei da waren, wurde trotzdem Fußball gespielt. Es gab mehr Bänke als heute und die Volkspolizei machte sich manchmal den Spaß, nach 22 Uhr die Ausweise der Leute auf den Bänken zu kontrollieren.
Auf dem Bild sind noch die Rot-eichenalleen  als Umrahmung des Platzes zu sehen. Als zur Neueröffnung der Bauhausschule an der Schillerstraße eine Fußgängerinsel angelegt wurde, wurden die Bordsteine abgesenkt. Dabei wurden auch Wurzeln der Roteichen freigelegt. Sie waren etwa zehn Zentimeter dick. In der Mitte befand sich ein Faulkern von ca. 3,5 Zentimetern, den man mit dem Finger durchstoßen konnte. Ich nahm ein Stück mit und gab es im Grünflächenamt ab. Zwei Jahre später wurden die Alleen erneuert, nachdem man vorher die Bäume gründlich begutachtet hatte. Die Bürger waren damals anfangs nicht begeistert, aber die Roteichen waren damals schon höher, als die Häuser auf der anderen Straßenseite und stellten eine Gefahr da.“
Richtig lag auch Reinhard Borrmann aus Cottbus. Gewonnen hat diese Woche Klaus Dinter.