Nach Ostern ist wie vor Ostern. Bescheidene Erleichterungen im Pandemie-Alltag sind angedeutet, aber die hat sogar das brandenburgische Gesundheitsministerium „zu zaghaft“ genannt. Natürlich kann es, solange Ansteckungsgefahr besteht, keine Stadtfeste, Rosengartenwochen oder Heimatfeste geben, auch keine Abibälle und rauschende Jugendweihe-Partys. Auch auf schöne Gruppenreisen in Bussen oder Fliegern müssen wir wohl noch lange verzichten, und die Theaterkassen bleiben ebenso fest geschlossen, wie jene an den kleinen und großen Fußballstadien. Verständlich. Warum aber der Cottbuser Tierpark und nebenan der Spreeauenpark oder auch der Rosengarten in Forst menschenleer bleiben sollen, lässt sich schwer verstehen. Wochenmärkte zeigen, dass die Leute verständnisvoll auf Abstand achten und sich im Zweifelsfall gegenseitig erinnern.
Was mit normalem Verstand regelbar ist, funktioniert offenbar gut. Ein großes Problem war bisher nur das, was staatlich zu verantworten bleibt. Die Organisation des „starken Staates“, wie Woidke unermüdlich wiederholt, schwächelte sträflich. Auf Seuchen muss er nämlich vorbereitet sein und blitzschnell reagieren können.
Auf einem Cottbuser Baumarkt konnten Kunden sehen, wie sowas klappt, wenn nur Material zur Verfügung steht. Jeder Kunde bekommt einen Sprühgruß auf die Hände, und jeder Wagen wird an den Griffen vor neuer Benutzung desinfiziert. Bis es aber soweit war, sind zwei Wochen (!) vergangen. Starkes Handeln zum Schutz der Menschen sieht anders aus.
Das Leben hier in unserer schönen Niederlausitz wird sich frühjahrsgerecht ins Freie verlagern. Sport- und Spielplätze sind aber gesperrt, auch Schulhöfe und vermutlich demnächst noch Badestellen. In Dresden ist es verboten, zu zweit auf einer Decke an der Elbe zu sitzen. Reichen die verbliebenen Orte eigentlich noch, um wirklich Abstand zu halten? J.H.
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