Kommentar: Wer wählt gewinnt

Wer wählt gewinnt: Diese Prognose erwies sich schon mal als richtig. Der Wahlkampf dieses Spätsommers 2013 verdichtet sich auf seine letzten drei Wochen.
TV-Talks drehen sich vor allem um die Kanzlerfrage. Während der Herausforderer leere Schachteln durch den Kreisverkehr schickt, gibt sich die Amtsinhaberin gelassen. Gegenüber dem Berliner Kanzleramt zeigt am Hauptbahnhof eine überdimensionale haushohe Werbung ihre typische Geste der aufeinanderstoßenden Finger- und Daumenspitzen und die Buchstaben CDU. Deutschland in guten Händen.
Und in der Lausitz?
Nicht zwei, sondern wenigstens vier Kandidaten argumentieren hier Kopf an Kopf, ein fünfter, Martin Neumann, hat seinen Platz sicher, wenn seine Partei die fünf Prozent schafft. Er steht auf dem unfehlbaren Listenplatz 1.
Auf Liste darf sonst keiner hoffen. Gewerkschafter Uli Frese, SPD, und Sprembergs Bürgermeister Dr. Schulze, CDU, beide Braunkohle-Befürworter, führen in allen Umfragen. Nicht zuletzt, weil sie starke Parteien im Rücken wissen. Die hat erst recht Birgit Wöllert, Lehrerin und Landtagsabgeordnete der Linken. Immerhin machte sie für ihren Potsdam-Platz seinerzeit das Rennen gegen den jetzigen Ministerpräsidenten Dr. Woidke. Linken-intern scheute sogar Bundestagsabgeordneter Wolfgang Neskovic den Wettbewerb um das Mandat gegen sie; er scherte aus und will nun als erster Parteiloser seit 1949 direkt ins Hohe Haus. Chancenlos ist er nicht.
Wer gewinnt, bleibt offen. Nur wir alle haben es in eigener Hand, selbst Gewinner zu sein, wenn wir uns in diese Entscheidung wissend einmischen. Ist ja auch spannend, oder?

J. Heinrich

Weitere Kommentare finden Sie hier!