Friedhöfe als gewachsene Orte

Die Gedenktage sind Tage des Innehaltens, des Gedenkens und der Trauer.

Friedhoefe
Friedhöfe, wie der Waldfriedhof Spremberg, sind Orte des Gedenkens und der Trauer, aber auch des Zusammentreffens von Menschen. Besonders an den Trauergedenktagen nutzen sie diese Orte. Foto: S. Roy

Region (MB). Was bleibt wenn ein Mensch gestorben ist? Sind es wirklich nur die Erinnerungen, die man im Herzen trägt? Oder sind es nicht auch Dinge, Gerüche, Momente und Orte, die uns erinnern lassen? Solche Momente sind die Trauergedenktage und die Orte sind unsere Friedhöfe. Der Friedhof hat vieles, was andere Bestattungsorte nicht haben: Es ist ein gewachsener Ort. Er dient als Ort der Bestattung, der Verstorbenen und der Lebenden, der Trauer und der Erinnerung. Wer durch das Tor zu einem Friedhof tritt, spürt sofort: Hier bin ich in einem geschützten Raum. Hier kann ich ICH sein, ganz und gar eins mit meinen Erinnerungen, meinem Gedenken und meiner Trauer. Der Friedhof ist der Ort, an dem wir die Hektik des Alltags kurz vergessen können und Zeit für Ruhe und Besinnung finden. Dieser Ort hat eine Aura, die uns sofort umfängt. Einen großen Anteil daran haben die vielen individuellen Grabstätten, in denen unsere Verstorbenen ruhen. Sie werden oft persönlich und liebevoll gestaltet. Das Grabmal ist die Visitenkarte dieses einmaligen, persönlichen Ortes. Name, Lebensdaten und Symbole geben ihm eine besondere Kraft. Das Innehalten am Grab gibt daher den Hinterbliebenen eine ganz besondere Wirkung, um Energie, neuen Mut zu schöpfen und innere Konflikte zu lösen, die der schmerzliche Verlust von geliebten Menschen mit sich bringt.

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