Das Seenland blickt weiter nach vorn

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Keine Lösung gibt es indes bezüglich der Tempo-30-Zone auf der B 97 zwischen Hoyerswerda und Spremberg. Dort sind die Experten noch am Prüfen Foto: T. Richter-Zippack

In der Landschaft im Wandel geht es in der kommenden Zeit langsam, aber beständig vorwärts:
Senftenberg/Spremberg/Knappenrode (trz). Die Zahl ist schon beeindruckend: Im nächsten Jahrzehnt wollen die Lausitzer- Seenland-Touristiker rund anderthalb Millionen Gästeübernachtungen in der Landschaft im Wandel verzeichnen. Pro Jahr versteht sich. In der Saison 2015 wird voraussichtlich die Zahl von 600 000 erreicht werden, bereits wesentlich mehr als zwölf Monate zuvor. Diese Zahlen nannte der acBautzener Landrat Michael Harig während der Regionalkonferenz Lausitzer Seenland in Knappenrode. Kein Wunder, seien doch die Leute regelrecht „heiß“ darauf, das Entstehen einer komplett neuen Gegend hautnah miterleben zu dürfen. Die es durchaus in sich hat. Denn mit 14 000 Hektar Wasserfläche und 25 größeren Gewässern zählt das Seenland als größte künstliche Wasserlandschaft Europas.
Dennoch gebe es einen begrenzenden Faktor, und zwar die Bergbausanierung. Denn die genieße immer Vorrang. Manchem dauere die Entwicklung viel zu lange. Anderswo könnten Flächen aufgrund der massiven Grundbruchgefahr nicht genutzt werden.
Baden an der F 60
Doch die inzwischen vielen Leuchttürme, und damit sind nicht nur die beiden tatsächlich bestehenden Bauwerke am Geierswalder und am Bärwalder See gemeint, machten immer wieder Mut. Besonders stolz ist Volker Mielchen, Geschäftsführer des Zweckverbandes Lausitzer Seenland Brandenburg (LSB), auf die erst kürzlich erfolgte Freigabe des Badestrandes am Bergheider See. Direkt unterhalb des Besucherbergwerks F 60 könnten sich die Menschen im Wasser tummeln. Am Senftenberger See sorgten dagegen die neuen Mietwohnwagen für Furore. Jetzt drücke der LSB die Daumen, dass es Senftenberg tatsächlich schafft, anerkannter Erholungsort zu werden. Die entsprechende Kommission sei erst kürzlich vor Ort gewesen. Wer hätte das vor 25 Jahren gedacht, als der Kohlendreck in der Elsterstadt noch alltäglich war?
Gewerbegebiet kommt
Am benachbarten Sedlitzer See steht das Gewerbegebiet am Nordufer in den Startlöchern. Dort soll speziell auf maritimes Milieu zugeschnittenes Gewerbe angesiedelt werden, unter anderem das Sanierungsschiff der LMBV-Bergbausanierer. Darüber hinaus erfolge der Bau des Parkplatzes in Lieske. In der Sedlitzer Bucht sei die Projektentwicklung dagegen noch zäh, so Mielchen. 2016 soll aber endlich mit der Herrichtung des Areals für diverse Privatinvestoren begonnen werden.
Der Großräschener Stadthafen, der sich tief in die Nordböschung des Großräschener Sees einschmiegt, ist weitgehend vollendet. Jetzt fehlen „nur“ noch die Hochbauten. Die sollen 2016 folgen.
Darüber hinaus arbeite der Zweckverband gemeinsam mit seinem sächsischen Pendant an zwei Wegeleitsystemen. Zum einen für Radler und Skater, zum anderen für Autofahrer, die von den drei Lausitzer Autobahnen direkt ins Seenland geführt werden. Auf jeden Fall sei die Gestaltung einheitlich, so dass es zwischen Brandenburg und Sachsen keine Unterschiede gebe.
Neues Leitsystem
Das neue Fahrgastschiff, ein Solarkatamaran mit 150 Plätzen, soll erstmals am 1. April 2016 in See stechen. Zunächst werde es einen Linienverkehr zwischen Senftenberg und Geierswalde geben.
Indes geht es auch sanierungstechnisch im Seenland weiter voran. Neben weiteren Böschungssanierungen am Sedlitzer See soll nach Angaben von Gerd Richter von der LMBV die Wasserqualität in mehreren Gewässern durch gezielte Bekalkungen verbessert werden. Zudem sollen mehrere Wirtschaftswege in Ordnung gebracht werden. Also wartet auch in den kommenden Jahren jede Menge Arbeit auf die tüchtigen Bergbausanierer der LMBV.