Brandenburger Wein zum Oster- und Spargelschmaus

Weinbauern freuen sich auf „Jahrhundertwein“ / Winzer laden zur Jungweinprobe am 27. April 2019 ein.

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Inmitten ausgedehnter Kiefernwälder und Eichenalleen in Jerischke liegt der Weinberg „Wolfshügel“. Hier können die Gäste in idyllischer Lage entspannen und gute, natürlich angebaute Weine genießen | Fotos: J.Kurze

Region (jk). Wer über Weinanbau in Deutschland spricht, der denkt meist an die Weinberge an der Mosel, Saale und Unstrut. Doch auch in Brandenburg hat der Weinbau eine über 800-jährige Tradition. Seit dem Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert wurden hier vielerorts Reben gekeltert, auch gefördert durch die ab dem 12. Jahrhundert gegründeten Klöster. Der Höhepunkt des Weinbaus in der Mark war im 17./18. Jahrhundert erreicht. Nach 1945 starb diese Tradition in unserer Region aus, bevor sie in den 90er Jahren wiederbelebt wurde.
Inzwischen gibt es auch in unserer Region wieder mehrere Winzer, die sich im Gartenbauverband Berlin-Brandenburg zur Fachgruppe Weinbau zusammengeschlossen haben.

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Hubert Marbach freut sich auf einen leckeren Jahrgang 2018

Wölfe und Trauben
Zwischen Bad Muskau und Forst in der Lausitz liegt der Ortsteil Jerischke. Vor etwas mehr als zehn Jahren begann Hubert Marbach als Sohn einer Winzerfamilie aus Bacharach am Rhein die Weinbautradition der Lausitz hier aufleben zu lassen, in dem er einen der ältesten Weinberge der Region Forst/Triebel wieder aufbaute. Zwei Hektar wurden mit den Rebsorten Riesling, Johanniter, Cabernet Cortis und Regent bepflanzt. Weitere zwei Hektar wurden 2013 mit den gleichen Rebsorten aufgerebt. Bis auf den Riesling sind die restlichen Reben sogenannte PiWi’s, also pilzwiderstandsfähige Rebsorten. Der Weinberg liegt am 15 bis 18 Prozent geneigten Südhang der Jerischker Endmoräne im Muskauer Faltenbogen, der Boden ist humoser Sandboden. Bewässert wird aus einem eigenen, quellwassergespeisten Teich. „Als wir hier begannen und nach einem Namen für unseren zukünftigen Wein suchten hörten wir das Heulen der Wölfe – das war die Inspiration für den Namen „Marbachs Wolfshügel“, erzählt Hubert Marbach. Das von Professor Ulrich Eißner von der Hochschule für bildende Künste in Dresden gestaltete Etikett zeigt die Silhouette eines Wolfes auf einer Anhöhe mit einer Traube im Fang.
Von Anfang an legten Hubert Marbach und sein kleines Team großen Wert auf Qualität und Nachhaltigkeit. „Bei uns kommen keine Herbizide zum Einsatz. Es wird mit Pferde-und Ziegenmist gedüngt, den wir von Partner in der unmittelbaren Nachbarschaft beziehen. Und wir haben sehr gesundes Lesegut.“, so Marbach. „Ein weiterer Vorteil ist die kleine Einzellage der Weingüter in der Region, so gibt es keine Infektionsgefahr, falls doch mal ein Gut von einer Krankheit befallen ist.“
Die Weinlese ist in jedem Jahr so etwas wie ein kleines Dorffest – dieses Miteinander liegt Hubert Marbach, der sich auch im Dorfklub Jerischke engagiert, ebenfalls am Herzen.

Guter Jahrgang erwartet
Fast zwanzigtausend Flaschen Brandenburger Landwein pro Jahr konnte der „Wolfshügel“ ab Hof, über Weinfachhändler und Großhändler an die Kunden bringen. Auch Gastronomen aus der Region sind zufriedene Abnehmer.
Vom Jahrgang 2018 versprechen sich die Winzer einen traumhaften Geschmack. Einige sprechen vom „Wein des Jahrzehnts“, andere sogar vom „Jahrhundertwein“. Was die Landwirte oder die Obstbauern bedauerten, das spielte den Winzern in die Karten: die Trockenheit und die vielen Sonnenstunden im vergangenen Jahr haben exzellente Trauben reifen lassen, denn im Frühjahr gab es für die Weinreben ausreichend Feuchtigkeit. „Wir erwarten ausdrucksstarke, vollreife Weine“, freut sich Hubert Marbach.
Besonders gern getrunken werden der Riesling, der halbtrockene Johanniter und der Rosé. Der Weißwein aus dem Edelstahltank ist im Frühjahr fertig, der Rotwein reift im hölzernen Barriquefass und wird erst im nächsten Herbst abgefüllt.
Die Weinbauern freuen sich auf ihre Gäste.

Probieren erwünscht
Am 27. April 2019 finden unter anderem die Jungweinprobe bei WeinWobar in Großräschen, auf dem Weingut Klein Oßnig und auf dem Weingut Patke in Grano bei Guben statt.
Und was passt zu einem guten Wein? Natürlich frischer Spargel aus der Region! Den gibt es erntefrisch aus Preschen.

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