Kunstgusstage am 13. und 14. Oktober 2018 in Lauchhammer

Fachgesprch vor Ausstellungserffnung AS
Gerhard Nies, Vorsitzender des Beirates Stiftung Kunstgussmuseum, Museumspädagogin Antje Schneider und Kuratorin Zarina Gatina ( v.l.) besprechen die Gestaltung der Ausstellung | Foto: Axel Matz

In Lauchhammer gibt es zu den zweiten Kunstgusstagen am 13. und 14. Oktober wieder viele Aktionen.

Lauchhammer (am/jk). Das Kunstgussmuseum Lauchhammer feiert und öffnet seine Türen zu den Kunstgusstagen am 13. und 14. Oktober. Dieses Museum
sollte in der Region eigentlich jeder kennen, denn in den Hallen in der Freifrau-von-Löwendal-Straße wird jenes Handwerk präsentiert, das letztendlich die Entstehung des Industriestandortes Lauchhammer bedingte. Das war im Jahr 1725, als der erste Hochofen angeblasen wurde. Pro Jahr besuchen zwischen 2500 und 3500 Besucher das Kunstgussmuseum. Die meisten nehmen teils sehr weite Anreisen in Kauf. Darunter befinden sich auch ausgemachte Fachleute. Nicht zuletzt sind auch Schüler und Studenten häufig im Kunstgussmuseum zu Gast. Kein Wunder, arbeitet doch die Einrichtung eng mit der Kunsthochschule auf Burg Giebichenstein in Halle (Saale) zusammen.

Kunstgussmuseum Formenarchiv AS
Im Formenarchiv gibt es Fragmente und komplette Skulturen zu entdecken. Die Büste von Martin Luther ist natürlich ein Blickfang | Fotos: Axel Matz

Die ersten Kunstgusstage gab es im Jahre 2016. Damals widmete sich das Kunstgussmuseum Lauchhammer in Zusammenarbeit mit der Kunstgießerei dem Guss einer Glocke und im Speziellen der einzigartigen Restaurierung der Johannesglocke vor Ort in Meißen. Es war vorgesehen, dass die Kunstgusstage in geraden Jahren stattfinden, denn für die ungeraden ist das traditionelle Lauchhammeraner Stadtfest vorgesehen.
Neue Sonderausstellung
In diesem Jahr präsentiert das Kunstgussmuseum eine besondere Ausstellung zur Arbeit im Museum, seine Anfänge und seine Zukunft, denn die Stiftung des Museums jährt sich zum 25. Mal.
In der Sonderausstellung: “Retrospektive – Perspektive – 25 Jahre Kunstgussmuseum Lauchhammer“ können die Besucher mit Vertretern des Stiftungsbeirates und Hauptinitiatoren zur Gründung des Museums Herrn Nies und Herrn Dr. Pietsch über die Anfänge und die Entwicklung sprechen. Der Freundeskreis Kunstgussmuseum e.V. präsentiert 25 Jahre aktive Unterstützung und Förderung zum Erhalt des Museums. Neben Einblicken in die Geschichte des Museums wird auch die zukünftige Ausrichtung Thema sein.
Personal mit Visionen
Zwei neu geschaffene Personalstellen bereichern das Fachkräfteportfolio des Museums. Antje Schneider als Museumspädagogin und Zarina Gatina als neue Ausstellungskuratorin setzen neue Akzente in der Museumsarbeit im Kunstgussmuseum Lauchhammer. So werden nun wieder regelmäßig neue interessante Ausstellungen kreiert und Kinder mit spannenden Projekten und Workshops an die Museumsinhalte herangeführt. Sie wollen den Kunstguss sowie die Industrietradition in den Mittelpunkt einer aufstrebenden Region stellen, quasi als Identifikationsfaktor mit Lauchhammer. Zugleich möchten sie Kunst erlebbar gestalten und gleichzeitig für einen spannenden Beruf werben: Gießereimechaniker und Kunstgießer mit großen Perspektiven. Schließlich kann die Kunstgießerei Lauchhammer im Jahr 2025 auf 300 Jahre zurückblicken und in der Nachbarschaft gibt es ja auch die Eisenhütte Ortrand. Zarina Gatina hat in Moskau Kunst studiert, in St. Petersburg promoviert und nun in Lauchhammer/ Senftenberg zu Hause.
Ihre ersten Arbeiten präsentiert die junge talentierte Kuratorin dem Publikum. Dabei setzt Zarina Gatina auf das Thema „Zukunft fühlbar gestalten“ und will dabei Visionen entwickeln und dem
Projekt neues Leben einhauchen, damit sich die Besucher der eigenen Tradition wieder mehr bewusst werden und nachwachsenden Generationen weiter
vermitteln. Dazu Museums-pädagogin Antje Schneider: „Schulklassen und Kindergärten werden zukünftig wieder mehr in das Museumsleben eingebunden. Wir möchten Kinder und Jugendliche dadurch wieder mehr für die Kunst sensibilisieren. Sie werden sich dabei auf Zeitreise begeben und die unterschiedlichsten Stilepochen erleben.“
Kunstobjekte aus Lauchhammer sind mittlerweile in aller Welt verteilt. In Ausstellungen sollen Kunstobjekte und Geschichte aus 300 Jahre Historie erlebbar präsentiert werden. Ein interaktives Museum mit spannenden Aktionen und mehrere Sonderausstellungen sind für 2019 geplant.
Familientag im Museum
Doch erst einmal zurück ins Jetzt: am Samstag, 13.Oktober, wird der Familientag stattfinden, zu dem alle Kinder herzlich eingeladen sind an der Museumsrallye teilzunehmen. Neben Preisen gibt es
für Groß und Klein auch einen Kuchenbasar, organisiert vom Freundeskreis. Auch am Sonntag können sich Kinder jeder Altersgruppe in unserem Künstleratelier an dem Gießen von Gipsformen und dem anschließenden bemalen kostenfrei versuchen.
Zu den Kunstgusstagen ist der Eintritt ins Museum, zur Sonderausstellung und zu den Führungen kostenlos! Alle großen und kleinen Museumsfans sind herzlich eingeladen. Mehr zum
Programm gibt es unter: kunstgussmuseum-lauchhammer.de
Dank an Unterstützer
Zarina Gatina und Antje Schneider leben für ihre Vision und geben dabei Hoffnung, dass Lauchhammer mit seiner fast 300 Jahre andauernden Kunstguss- und Industrietradition endlich
aus seinem Dornröschenschlaf erwacht. Daran arbeiten nicht zuletzt auch die Stadt Lauchhammer selbst sowie zahlreiche aktive Unterstützer und Förderer wie die Wequa, Takraf oder die Kjellberg Stiftung nachhaltig mit.

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