Lausitzer Zeitgeschichte: Von 26 auf 400 PS / Im Porsche Club Lausitz haben sich Unternehmer gefunden, die jetzt für die Lausitz werben:
Region. In großen Kurven schwingt die Hochstraße talwärts. Die Motoren tuckern dumpf, der Cabriowind haucht Gletscherfrische in entspannte Gesichter. Ein Wegweiser zeigt zur Talhütte. Am Abzweig bekommt die Sennerin den Mund nicht mehr zu: „Da schau jetzt: lauter Ossis!“ 13 Porsche mit CB- und anderen Lausitzer Kennzeichen fahren an ihr vorbei. Im Gesicht steht, was sie denkt: ‘Kamen die nicht früher in dichten blauen Wolken mit ihren Trabis…?“
Sie hat völlig Recht, die Sennerin. Carsten und Giese müssen lachen. „Mit den Eltern bin ich tatsächlich im Trabi bis Bulgarien gefahren“, erzählt die Frau. Beide betreiben heute im Süden unseres Zeitungs-Verbreitungsgebietes ein Ingenieurbüro. Studiert haben sie an der Cottbuser Bauhochschule, sich hier kennengelernt und die schönen, schweren Anfangszeiten mit dem Trabi nicht vergessen.
Carsten und Giese sind die typischen Mitglieder im Porsche Club Lausitz. Die Unternehmer Jürgen und Birgit, die Cottbuser Petra und Jürgen, der Radiologe Dirk mit Sabine aus Eisenhüttenstadt oder die Baumaschinenhändler Torsten und Andrea aus Doberlug-Kirchhain – sie haben sich ihre Existenzen aufgebaut, viele Arbeitsplätze geschaffen, selten Freizeit gehabt. Ähnlich wie die Manager, die im Job die Lausitz voranbringen und das auch gerne und mit Stolz in der Freizeit tun.
Club-Ausfahrten führen in die Nachbar-Bundesländer, aber auch mal, wie diesen Sommer, hoch hinaus in Richtung Großglockner. Mit 3 798 Metern Höhe krönt der die Kitzbüheler Alpen. Die neue Hochalpenstraße klettert bis auf 2 370 Meter zur Kaiser-Franz-Josefs-Höhe. Im Tal glänzen nur noch Reste eines Gletschers, der noch vor wenigen Jahrzehnten die heutigen Murmeltier-Hänge bedeckte.
Bernd stärkt sich im Lokal und vergleicht als Gastronom: Mit dem Spreewald auf Augenhöhe, findet er. – Darauf sind die Tiroler jetzt natürlich neugierig…
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