Frank Schneider vom Kreisbauernverband (SPN) sieht nach Rekordjahren eine normale Ernte:
Region (mk). Licht und Schatten liegt in diesem Jahr über der Erntebilanz in der Region. Für Licht, erklärt der Vorsitzende des Kreisbauernverbandes Spree-Neiße, Frank Schneider, sorgt die Getreideernte. Zwar ist diese in diesem Jahr mit zehn bis 15 Prozent Verlust geringer als im Vorjahr ausgefallen, einen Grund zur Sorge gibt es dennoch nicht, schätzt der Kreisvorsitzende ein. Schließlich brachten die beiden Vorjahre Rekordernten hervor und sind so kein langjähriger Maßstab.
Der Experte spricht deshalb von einer normalen Getreiderernte in diesem Jahr. Vor allem die Wintergerste sorgt bei den Bauern für zufriedene Gesichter. Erwartet hatten die Landwirte nach dem trockenen Winter und Frühjahr ein schlechteres Ergebnis. Der Regen im Juni rettete das Ergebnis, sagt Frank Schneider. Der Bilanz-Schatten fällt jedoch auf die Maisernte, die bereits diese Woche und somit zwei Wochen früher begonnen hat. Sowohl die Qualität als auch die Quantität ist schlecht, erklärt der Kreisverbandsvorsitzende. Zur Kartoffelernte gibt es noch keine Zahlen, da diese jetzt erst beginnt. Frank Schneider selbst musste in Heinersbrück mehrfach wässern. Eine gute Qualität und Größe ist aber gegeben, sagt er. Mitte September wird eingekellert und verkauft.
Sorgenfalten bereiten dem Kreisverband die aktuellen Milchpreise. „Die Milchbauern der Region gehen auf dem Zahnfleisch“, sagt Frank Schneider. 25 Cent pro Liter sind nicht kostendeckend. Er kritisiert den Handel, ohne Not die Kostenspirale nach unten gedreht zu haben. Schließlich habe sich in den letzten Jahren bei den Verbrauchern ein Bewusstsein dafür entwickelt, dass die Milch aus der Region auch ihren Preis hat. Dabei geht es hier lediglich um zehn Cent pro Liter. Mit
35 Cent wären die Bauern bereits zufrieden, sagt Frank Schneider. Aber auch die Getreidepreise sind derzeit nicht zufriedenstellend. Nach Jahren in denen bereits bis zu 180 Euro pro Tonne bezahlt wurden, erzielen die Bauern derzeit 110 bis 130 Euro.
Gesucht wird durch die Landwirte auch Nachwuchs. Gerade die moderne Technik ist eine Faszination wie eine Herausforderung zugleich. Gesucht ist auch Nachwuchs in Führungspositionen.
Wer die Kartoffelernte von einst, also ohne große Technik erleben möchte, hat dazu am kommenden Wochenende im Spreewalddorf Burg eine gute Gelegenheit. Am Samstag, dem 12. September, führt der Heimat- und Trachtenverein Burg e.V. bereits zum elften Mal das historische Kartoffelhacken durch. Die Mitglieder treffen sich mit Kartoffelhacken und Körben am Ackerrand an der Ringchaussee schräg gegenüber dem Erlkönigweg.
Ab 11 Uhr kann dann dem bunten Treiben zugesehen werden. Die Kartoffeln werden wie früher in Handarbeit ausgehackt, aber auch mit einem Pferdegespann gerodet. Das Abfahren der Kartoffeln erfolgt mit Pferd und Wagen.
Die Frauen backen am Ackerrand Kartoffelplinse, die die Gäste gleich frisch verzehren können. Weiterhin werden frisch gehackte Kartoffeln gekocht und anschließend mit Quark und Leinöl zum Verzehr angeboten.
Die Gäste können aber auch Kartoffeln, frisches Gemüse und Säfte vom Burger Gemüsebauern kaufen und mit nach Hause nehmen. Für Musik ist gesorgt.
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