Stadtverordnete wollen Mitte aufwerten.
Forst (mk). Ein etwas trostloses Bild liefert der Blick vom Kegeldamm kommend auf die Forster Stadtkirche – dem Herzen der Stadt. In einem Umsetzungswettbewerb gewannen Landschaftsgestalter, die einen Seerosenteich rings um dieses Herz legen wollen. Die Forster sind über diese Idee gespalten. Die einen favorisierten eine Bebauung rings um die Kirche die anderen wollen, dass überhaupt etwas passiert. Nun scheint das Pendel wieder zum Seerosenteich zu kippen.
So hat der Bauausschuss dafür plädiert, den Seerosenteich umzusetzen, da es hierfür Fördermittel gebe. Zusätzlich soll aber noch ein Wasserspielplatz entstehen. Heike Korittke von der Bauverwaltung erklärt, dass diese riesige Fläche hinter der Kirche nicht einfach grün bleiben sollte. Der See sei immerhin kein Tümpel sondern habe 3000 Quadratmeter Wasserfläche und würde die Innenstadt aufwerten. 420 000 Euro kostet allein diese Wasserfläche. Auch die zu gestaltene Fläche wurde bis zum Mühlgraben hin erweitert. Die Stadtverordneten sollen nun darüber entscheiden, ob es grünes Licht für den Teich in der Stadtmitte gibt.
Gegenwind kommt von der Linksfraktion. Ingo Paeschke kritisiert, dass anstatt die Gestaltung des Zentrums aus baulicher Sicht zu betrachten, ausschließlich die Landschaftsarchitektur im Mittelpunkt stehe. Er erklärt: „Aus unserer Sicht geht es bei der Diskussion zur Stadtmitte nicht um die Frage, ob wir einen Teich, einen Stadtwald oder einen Freizeitpark entwickeln , sondern es geht bei der Entscheidung darum, ob zukünftig im Stadtzentrum noch Menschen wohnen, arbeiten und
leben sollen. Es geht darum, ob die Stadtmitte ganztägig zum Lebensmittelpunkt wird, also als eine lebendige Mitte, oder nur noch zu den Öffnungszeiten von Läden, Behörden und Ärzten aufgesucht wird.“ Mit einem weiteren Abriss von Wohnungen in Zentrumsnähe, wie es die FWG plant, würde die Innenstadt weiter entvölkert, ist sein Vorwurf. Die Linksfraktion plädiert bei der Stadtkirche deshalb für eine zwei- bis dreigeschossige Bebbauung. Wenn keine Privatinvestoren hierfür gefunden werden, müsse die städtische Wohnungsbaugesellschaft tätig werden, so Ingo Paeschke. Heike Korittke von der Bauverwaltung erklärt hierzu, dass der Südrand weiter für eine Bebauung und für Investoren offen bleibe. Auch der Seerosenteich könnte bei Bedarf eine Übergangslösung sein. Allerdings sei die Stadt bei einer Umsetzung 25 Jahre an den Fördermittelgeber gebunden. So lange ist die Verweildauer des Sees also mindestens. Wenn auch hinter der Kirche Bauland entstehen soll, müsse die Stadt hierfür einen Bedarf ermitteln. Bei derzeit 500 freistehenden Bauflächen im Stadtgebiet sei dieser Bedarf derzeit aber nicht in Sicht, erklärt Heike Korittke.
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