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Stadtpolitik als Hobby

Cottbus | Von | 22. April 2016

160423politik

Keine gebürtigen Cottbuser sind Lena Kostrewa und Robert Aman-Kreft. Die Zugezogenen haben sich nicht nur in die Stadt verliebt, sie widmen auch viel freie Zeit für diese Foto: M.K.

Zwei junge Stadtverordnete erklären, warum Sie gerne ihre Freizeit mit Ausschussarbeit füllen:
Cottbus (mk). Lena Kostrewa (SPD) und Robert Aman-Kreft (AUB/SUB) sitzen seit 2014 im Cottbuser Stadtparlament. Sie ist 31, er 44 Jahre alt. Damit gehören sie nicht nur zu den Neuen sondern auch zu den  jungen Abgeordneten. Ein Ehrenamt, das beiden freie Zeit abverlangt.
Sie engagiert sich im Sozial-, Bildungs,- und Hauptausschuss. Er ist im Sozial-, Umwelt- und Jugendhilfe-Ausschuss aktiv. Drei Stunden Vorbereitungszeit pro Ausschuss sind nicht selten, erklärt Robert Aman-Kreft. Der Selbstständige hat sich nach dem Studium der Umwelt- und Verfahrenstechnik der Cottbuser Subkultur verschrieben. Die Kulturschaffenden und die Jugend waren im Stadtparlament unterpräsentiert, erklärt er. Er ist selbst überrascht, wie viel er von seinen Ideen bereits umsetzen konnte. In den Ausschüssen, erklärt er, lässt sich viel bewegen. Wer zu einer Fraktion gehört, die keine Mehrheit besitzt, muss hier vor allem auch viel Kaffee trinken können. Gemeint ist damit die Pflege zu Abgeordneten anderer Fraktionen. Wer seine Anträge durchbringen möchte, muss andere von seinen Ideen überzeugen können.
Auch Lena Kostrewa bestätigt, dass der Erfolg die Mühen wert ist. Wichtig ist für sie der Mut, Dinge zu hinterfragen und sich für das Fragen auch nicht zu genieren. Froh war sie, dass das Stadtmuseum nun doch einen Pädagogen bekam. „Dieser Erfolg hatte am Ende viele Akteure, aber jede Idee fängt klein an“,  sagt sie. Robert Amat-Kreft verwendet vor allem viel Zeit in die Formulierung von Anträgen. Diese sind es, die letztendlich zu Veränderungen führen. Ich habe noch viele Anträge, die ich stellen möchte“, sagt der Stadtverordnete. Lena Kostrewa würde sich gern noch mehr für die Stadt engagieren. Doch viele Verwaltungstermine liegen in ihrer Arbeitszeit. Beides unter einen Hut zu bekommen, ist nicht einfach. „Ein Parlament der Rentner und Selbstständigen kann aber auch nicht gewollt sein“, sagt sie. Die Doppelbelastung mit ihrer Arbeit stört sie keineswegs. „Die Arbeit in der Stadtpolitik ist für mich wie ein Hobby. Etwas, das man gerne macht. Sonst hätte ich mich auch nicht zur Wahl gestellt,“sagt sie. Robert Amat-Kreft bestätigt dies. Beide kämpfen dafür, dass trotz Haushaltslage die freiwilligen Leistungen erhalten bleiben. Um 600 000 Euro muss dieser
21 Millionen Euro schwere Haushalts-Topf gekürzt werden. Mit 20:14 stimmten die Stadtverordneten für diese Kürzung. Die Stimme von Robert Amat-Kreft gehörte zu den 14 Stimmen. Auch das gehört zum Ehrenamt, sagt er. Solche Niederlagen muss man auch einstecken können.
Lena Kostrewa bedauert diese Kürzung ebenfalls, verweist aber auf den Haushalt. Sie hofft, dass sich die Träger künftig mehr finanziell einbringen. Übrigens: einen Kaffee getrunken haben beide noch nicht zusammen. „Aber das kann ja noch kommen“, sagt Robert Aman Kreft.



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